Freitag, 20. Juli 2012

Kapitel 5- Surprise, Surprise


Dieses Kapitel widme ich "MissCissy", die mir in kurzer Zeit eine tolle Freundin und Inspiration geworden ist und mich dazu antreibt, die Story weiterzuschreiben und mir mit Ideen auf die Sprünge hilft...hab dich lieb :*

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Die Halle war schon ziemlich voll, als die Malfoys diese betraten. Scorp war natürlich schon da, ganz in Vertrauensschülermanier.
Er genoss die Macht, die dieser Titel mit sich brachte. Deshalb achtete er stets darauf, sich in Gegenwart der Lehrer zu benehmen.
Miranda und Adrian waren an seiner Seite wie Wachhunde. Alle drei hatten ihre ganz eigene Macht, die andere Schüler einschüchterte.
Imogene schüttelte darüber nur den Kopf.
Scorpius war doch nur in der Gruppe so stark. allein war er sogar ziemlich feige.
“Aranea! Hier sind wir!”, drang die schrille Stimme von Lucy Weasley zu den Zwillingen durch. Ja, die schwarzhaarige Weasley war in Araneas Clique- und in Slytherin.
Ebenso wie die anderen vier Mädchen, die neben ihr saßen.
“Meine Süßen”, begrüßte Nea die Mädels überschwänglich. Küsschen links, Küsschen rechts, eine Umarmung, bei der man sich kaum berührt.
Noch etwas, worüber Gene nur den Kopf schüttelte. Dieses grauenvolle Schicki-Micki Getue ging ihr auf die Nerven.
Obwohl sie gegen die Clique ansich nichts hatte, also lächelte sie einfach zur Begrüßung.
Auch hier gehörte sie nicht richtig dazu, aber ausgeschlossen wurde sie auch nicht.
Sie war einfach nur...da.
Mit halbem Ohr hörte sie zu, wie alle von ihren Ferien redeten.
In denen hatte Gene außer der Party nicht viel erlebt. Sie war zwar selbst schuld, aber so hatte sie eben nichts zu erzählen. Umso angestrengter lauschte sie, ob ein Wort von der Party fiel.
Dabei hielt sie Ausschau nach Albus, der sich offenbar angeregt mit Lily unterhielt.
Ein wenig neidisch war sie schon auf Lily. Diese konnte immer mit Albus zusammen sein.
“Also, was sagst du dazu, Gene?”, richtete sich Lucy an die Malfoy.
Verdutzt sah diese die Schwarzhaarige an:”Bitte? ich hab nicht zugehört, sorry.”
Lucy folgte ihrem Blick und grinste: “Soso, mein Cousin hat es dir also angetan..”
“So ein Unsinn!”, entgegnete Gene unwirsch und fast schon panisch.
Das durfte auf keinen Fall zu Scorp durchdringen!
“Ich hab nur durch die Halle geblickt auf der Suche nach...ähm..”
Lucy und auch Aranea lachten: “Du bist so eine miese Lügnerin, Gene!”
Imogene errötete und starrte auf den Tisch: “Denkt doch, was ihr wollt.”
“Tun wir sowieso”, meinte die Weasley vergnügt und sah wieder zu ihrem Cousin. Das würde ein interessantes Jahr werden.
Die restliche Unterhaltung drehte sich dann wieder um irgendwelchen Klatsch & Tratsch.

“Das hätte ich nie gedacht. Eine Malfoy, die nett sein kann”, murmelte Albus immer noch verdutzt.
“Siehst du mal. Man sollte nicht immer nur nach dem Namen gehen. Das sind Vorurteile”, gab Lily belehrend zurück.
Al verzog kurz das Gesicht und linste zum Slytherintisch, wo besagtes Mädchen neben Aranea saß.
“Sieht aber nicht so aus, als würde man sie deshalb gemein behandeln”, sagte der Ravenclaw und sah wieder zu seiner Schwester.
“Aranea ist immer recht nett zu ihr. Sie sind immerhin Zwillinge, ich schätze da hat man einfach ein engeres Band zueinander”, zuckte die Rothaarige die Schultern, “als du sie im Zug getroffen hast, war sie vorher bestimmt grad bei ihrem Bruder. Er bringt sie ständig zum Heulen. Und obwohl sie das schon gewohnt ist, ist sie zu sensibel, um es auf die leichte Schulter zu nehmen.”
Albus runzelte die Stirn. Klar, er stritt sich auch ab und zu mit James und Lily, aber schlecht machen?
“Ich will trotzdem, dass du dich nicht zu sehr mit ihr anfreundest”, sagte er schließlich ernst und sah seine Schwester durchdringend an.
“Zu spät, Al. sie ist bereits eine meiner besten Freundinnen”, entgegnete die Jüngere unschuldig grinsend.
Albus setzte zu einer Antwort an, doch da erhob Direktorin McGonagall das Wort.
“Einen guten Abend ihnen allen und herzlich Willkommen in Hogwarts! Der sprechende Hut steht gleich für die Erstklässler bereit.
Zuerst möchte ich ihnen mitteilen, dass der verbotene Wald ABSOLUTE Tabu für sie alle ist! Außerdem ist Professor Flitwick nun in Pension. Die Leitung des Chores obliegt von nun an Professer Winchester. Zudem begrüßen wir eine neue Kollegin in unserer Runde. Sie wird Professor Flitwick vertreten. Willkommen Professor Malfoy!”
McGonagall trat beiseite und gab den Blick auf Narcissa Malfoy frei.
Erstauntes, aber auch missmutiges Gemurmel erhob sich unter den Schülern. Überraschung bei den Malfoy Geschwistern.
Leises Klatschen wurde hörbar, angefangen von Imogene und Aranea, ehe es sich über den ganzen Slytherintisch zog.
Die anderen Haustische blieben vollkommen still.
Professor McGonagall räusperte sich und fuhr fort: “Allen Fünft- und Siebtklässlern möchte ich nahe legen, fleißig für die Prüfungen zu lernen. Sie sind anspruchsvoller als in den Vorjahren. Kommen wir nun zur Häuserwahl!”
Der Rest war uninteressant für die Geswchwister.
“Was macht Narcissa Malfoy bitte hier? Ich meine..ist McGonagall bewusst, dass sie eine Todesserin ist?”, fragte Albus fassungslos.
Lily sah nachdenklich zum Lehrertisch und zuckte schließlich die Schultern: “Sie war einer. Voldemort gibt es schließlich nicht mehr.”
“Na und? Das heißt ja nicht, dass es Todesser auch nicht mehr gibt. Und die Malfoys standen doch ziemlich weit oben in der Liste seiner Anhänger. Ich fasse es nicht, dass McGonagall sie als Lehrerin angestellt hat!”, regte sich Al weiter auf.
Wäer James noch an der Schule, hätte er bestimmt Randale gemacht.
“Al! Vielleicht hat sie sich ja geändert! Es soll beizeiten mal vorkommen.”
Der Schwarzhaarige sah seine Schwester kopfschüttelnd an: “Du bist so naiv!”
Erbost schnaubte Lily. “Von wegen naiv! Menschen ändern sich nunmal!”
“Klar, aber sie ist schon uralt, wie soll sie sich da noch groß geändert haben?”, brummte Albus rechthaberisch.
“Das Alter spielt doch gar keine Rolle..”
“Einem alten Hund bringt man nichts Neues mehr bei!”
“Albus, also wirklich! Miss Malfoy ist doch kein Hund!”, schimpfte Lily grummelig. Albus war sonst immer nett und verständnisvoll, aber diese Vorurteile ließen sich wohl nicht austreiben.

“Unglaublich, Omi wird unsere Lehrerin...wusstest du das, Nea?”, fragte Imogene verdutzt, aber vorallem erfreut. Sie würde ihre geliebte Grandma jeden Tag sehen können!
Aranea schüttelte den Kopf: “Sie hat kein Wort gesagt. Aber irgendwie..ich weiß nicht, ob ich das so gut finden soll. du siehst doch, wie Longbottom immer kontrolliert wird.”
Imogene schüttelte den Kopf: “Aber Grandma ist vieeeeeel cooler. Außerdem sind wir Malfoys. Wir führen kein niederes Leben.”
Perplex sah Nea ihre Schwester an. Das war doch eine total malfoy’sche Aussage, durch und durch. Und das von Gene? Was tat sie nicht alles, wenn es um Narcissa ging.
“Ja, da hast du recht”, stimmte sie ihr zu und lächelte. Vielleicht war es ganz gut, sie hier zu haben.
Aus dem Augenwinkel bemerkte Gene Scorpius’ unzufriedene Miene. Natürlich, jetzt war die Gefahr größer, dass seine Kapriolen entdeckt wurden. Was die Fünfzehnjährige grinsen lie. Das war sehr gut.
Sie konnte es kaum erwarten, bis die blöde Feier vorbei war. Als sie auf die nicht kürzer werdende Schlange von Neuankömmlingen blickte, seufzte sie frustriert. Das würde wohl noch eine Weile dauern. Undgeduldig fing sie an, mit dem Fuß zu wippen.
“Also ich finde das ja schon ganz lustig”, meinte Lucy amüsiert, “ ob eure Großmutter einen Grund hat, hier zu unterrichten? Eure Familie ist doch sicher höhere Posten gewöhnt.”
“Natürlich sind wir das”, meinte Scorp in arrogantem Tonfall, “vielleicht ist sie ja hier, um allen Manieren beizubringen. Oder vielleicht will sie die Schule ja von den Schlammblütern säubern.”
“Scorpius! Nicht dieses Wort!”, fuhr Imogene ihn an, doch damit erreichte sie nur einen verächtlichen Blick.
“Was denn, setzt du dich nicht nur für Blutsverräter ein, sondern auch für schlimmeren Abschaum?”
“Was?”, stammelte Imogene verdutzt.
Scorp schnaubte, während Miranda ein hohes Kichern hören ließ.
“Bitte! Denkst du, wir wissen nicht, dass du mit Potter und Weasley rumhängst?”, fragte Scorpius herablassend, “wirklich, du widerst mich zunehmend an. Und sowas schimpft sich meine Schwester!”
Imogene umklammerte ihre Gabel so fest, dass es ihr wehtat, doch viel mehr musste sie sich abhalten, diese nicht in Scorp’s Oberschenkel zu rammen.
Die Blonde war sehr gutmütg, doch wenn man sie soweit brachte, dass sie wütend war, erweckte man damit einen bösen Drachen.
“DU bist verabscheuungswürdig, Scorpius! Menschen auf den Stand ihres Blutes zu schmälern ist das Letzte! Es gibt kaum noch Reinblüter und ohne Halbblüter und Muggel, würde die Zauberwelt rasch aussterben”, stieß Imogene zischend hervor und sah ihren Bruder zornig an.
Dieser zuckte nur unbeeindruckt die Schultern: “Na wenn schon. WIR sind eine der letzten Reinblüterfamilien und darauf sollten wir stolz sein!”
“Ohja, es ist super wenn der Cousin mit der Cousine verheiratet wird! Nur, um die Blutlinie rein zu halten. Ich finde nicht, dass man darauf stolz sein sollte, das ist widerlich. Ich lasse das sicher nicht mit mir machen. vorher heirate ich einen Muggel”, redete sie sich immer weiter in Rage.
Entsetzes Schweigen im näheren Umkreis.
Ja, wie kommt eine Malfoy dazu, so etwas zu sagen? Ein Skandal!
Gäbe es Internet in Hogwarts wäre dies vermutlich Thema Nummer eins für die nächsten wochen. Würde es aber wohl auch so sein.
“Imogene”, murmelte Aranea zaghaft, “krieg dich wieder ein.”
Ihre Zwillingsschwester sah grimmig zu ihr: “Ist ja wohl wahr!”
“Tja, meine liebe Schwester”, das letzte Wort spie Scorpius aus, als wäre es ein Schimpfwort, “dann wird es dich freuen zu hören, dass Vater bereits entschieden hat, dass du Nathaneal heiraten sollst. Den Sohn von Mutters Schwester.”
“WAS?!”
Imogene war aufgesprungen und starrte ihn fassungslos an. Auch Aranea schien aboslut perplex.
Genugtuung lag in Scorp’s Gesicht, als er nickte. “Allerdings. Und Nate ist..wie hat er gesagt...entzückt über diese Verbindung. Diese Hackfresse.”
Fast die gesamte Halle sah zu den Malfoys, inklusive der Lehrer.
Als Imogene Cissys Blick begegnete, die ungläubig das Verhalten ihrer Enkel beobachtete, wurde Gene knallrot, aber auch ruhiger.
Kraftlos sank sie auf die Bank. “Das ist nicht wahr!”
Scorpius grinste: “Und wie es das ist. An Weihnachten will er dir den Verlobungsring schicken. Er ist ‘untröstlich’, weil er nicht bei dir sein kann.”
Das konnte doch nicht wahr sein!
Wie konnten ihre Eltern ihr das nur antun? Das war ungerecht! So..verdammt ungerecht.
Sie war sicher, ihre Geschwister wurden davon verschont.
Ihre Eltern wollten bestimmt sicher gehen, dass sie nicht noch mehr Schande über ihre Familie brachte.
Nate war zwar in Ordnung, aber...Himmel nochmal, er war ihr Cousin und außerdem liebte sie Albus.
Ungeduldig blickte sie zu den Erstklässlern. Sie musste noch dringender mit ihrer Großmutter sprechen, soviel stand fest.

Schließlich war das Essen beendet und die Vertrauensschüler wurden dazu angehalten, die Erstklässler zu ihren Gemeinschaftsräumen zu bringen.
Als eine der letzten stand Imogene auf und als sie Narcissa erblickte, umarmte sie diese so stürmisch, dass die Ältere fast von den Füßen gerissen wurde.
“Grandma! Was machst du denn hier?”, fragte sie mit einer Mischung aus Freude und Verwirrung.
Cissy schmunzelte leicht: “Was denkst du denn? Ein bisschen auf meine Enkel aufpassen.”
Behutsam strich sie Imogene übers Haar: “Ich habe dich vermisst, Kleine.”
“Ich dich auch..es tut mir leid, dass ich nicht mit Nea gekommen bin”, sagte die Slytherin sofort und sah ihre Grandma entschuldigend an.
“Nicht so tragisch, dafür bin ich ja jetzt hier”, erwiderte sie und sah ihrer Lieblingsenkelin in die Augen.
“Und jetzt erzähl mir, wie es dir geht.”
Was wirklich in Narcissa Malfoy vorging, wusste nur sie selbst und niemand würde es so schnell erahnen können...

Mittwoch, 18. Juli 2012

Kapitel 4- Hass oder Liebe? Hassliebe?

Der Zug hatte sich gerade erst in Bewegung gesetzt, als auch schon die Tür zum Abteil der Malfoykinder aufging und sowohl Zabini als auch Miranda auftauchten.
“Gefunden”, flötete die Schönheit und setzte sich direkt neben Scorpius. Imogene musterte sie ein wenig abschätzig. Es lag normalerweise nicht in ihrer Natur, sich Urteile über andere zu bilden. Aber wenn eine Siebzehnjährige Schülerin ihren Ausschnitt bis zum Bauchnabel trug- und das schaffte sie mit der Schulbluse- dann konnte sie nicht anders.
Das war doch einfach widerlich oder?
Imogene warf einen blick zu ihrer Schwerster, die Miranda ebenfalls leicht abschätzig musterte.
Anders als Gene war Aranea am Leben anderer brennend interessiert und stand selbst gern im Mittelpunkt.
Und lästern gehörte auch ganz groß dazu.
“Deine Party war mal wieder sagenhaft, Scorpius”, flötete Miranda und schmiss sich förmlich an Scorp ran. Angewidert verzog Imogene das Gesicht und sah zu Nea: “Wie war’s eigentlich bei Oma und Opa?”
“Wunderschön! Grandma war enttäuscht, weil du nicht mitgekommen bist”, erklärte die Ältere der Zwillinge spitz.
Schuldbewusst starrte Gene auf ihre Hände: “Ich konnte nicht. Ich musste mich auf das neue Schuljahr vorbereiten.”
Aranea verdrehte die Augen: “Oh bitte! Ich hab mich auch nicht vorbereitet und du lernst viel leichter als ich!”
“Deine Schwester hat recht, Kätzchen”, kam es von Zabini und er legte Gene einen Arm um ihre Schultern, “noch bist du jung, also genieße dein Leben!”
“Kätzchen?”, nuschelte Imogene irritiert.
“Vergiss es, Zabini. Meine Schwester hat nen Besen im Hintern”, winkte Scorpius ab.
Imogene errötete: “ist doch gar nicht wahr!”
“Lasst sie doch!”, ging Aranea dazwischen und schüttelte den Kopf. Nur sie durfte auf Imogene herumhacken!
Miranda lachte: “So unschuldig, wie sie tut, ist sie doch gar nicht!”
Die Zwillinge sahen erstaunt zu ihr: “Was soll das denn heißen?”
Scorpius grummelte, während die Slytherin antwortete: “Auf der Party hat das Engelchen mit mindestens drei Typen geknutscht, bevor sie mit Adrian gekuschelt hat.”
Dieser grinste: “Deshalb das >>Kätzchen<<.” “Aber...”, stammelte Gene fassungslos, ehe Aranea ihr ins Wort fiel: “Schwesterherz...ich bin entsetzt! Wirst du schon wie unser Bruder?” “Ich weiß das gar nicht mehr!”, widersprach Gene aufgelöst. “Natürlich nicht, du warst ja auch total betrunken”, frohlockte Miranda schadenfroh. “Eine Schande für die Familie”, hängte Scorpius dran. Tränen traten Imogene in die Augen, gegen welche sie versuchte anzukämpfen: “Sollten wir deshalb zusammen bleiben? Damit ihr mich wieder runtermachen könnt?” “Gene-”, fing Nea besänftigend an, doch mit einem finsteren Blick brachte ihre Schwester sie zum Schweigen. “Nichts da mit >>Gene, nimm es nicht so ernst< Aranea sprang auf und wollte ihr folgen, doch Scorpius hielt sie fest. “Lass sie doch spinnen! Ist sie ja selbst schuld!”
“Selbst schuld?”, echote Nea, “ihr habt sie doch geärgert! Und du weißt, dass sie sensibel ist!”
“Deshalb macht es ja soviel Spaß!”, grinste Scorp hämisch.
“Du bist so ein Arsch”, erwiderte Aranea trocken und verschränkte die Arme vor der Brust.
“So ist das Leben”, warf Miranda spöttisch ein.
“Das war aber doch etwas zu hart oder? Sie ist doch deine Schwester”, murmelte Adrian etwas zögernd.
Nea nickte zustimmend, doch Scorpius sah Zabini abschätzig an: “Vom Namen her, ja. Aber vom charakter kann sie unmöglich eine Malfoy sein. Diese jämmerliche Heulsuse!”
“Sie ist halt anders. Ist ja nicht ihre Schuld”, gab der andere Junge zurück. Zwar teilte er auch die Meinung, dass sie nicht in diese Familie passte - nichtmal nach Slytherin- aber sie deswegen so herablassend wie einen Schlammblüter zu behandeln?
“Mein Gott, Zabini! Du stehst auf sie, oder?”, kam es belustigt von Miranda und Nea hob skeptisch die Augenbraue und sah, ebenso wie ihr Bruder, zu Zabini.
Dessen Miene war gelassen wie immer: “So ein Blödsinn! Ich besitze nur noch so etwas wie Menschlichkeit!”
“Ach, wir nicht?”, grummelte Miranda und Adrian runzelte die Stirn: “Meinst du das ernst?”
“Du Vollidiot!”, zischte Miss Fletcher und Aranea schmunzelte nur.
Es war ja irgendwie doch ziemlich unterhaltsam.

Immer noch gegen Tränen ankämpfend, lief Imogene in Richtung der Toiletten. sie war in ihrer Familie schon immer das schwarze Schaf gewesen und das ließ man sie auch spüren. Vorallem eben Scorpius. Nea ärgerte sie zwar auch, aber nie wirklich gemein.
Meistens kam die fünfzehnjährige Schülerin damit klar, aber nachdem ihr Nea auch noch Schuldgefühle wegen Grandma eingeredet hatte, war das etwas zuviel.
Sie wischte sich über die Augen und knallte im selben Moment mit jemandem zusammen.
“Hast du keine Augen im Kopf?”, zischte sie, wurde aber sofort verlegen, als sie aufblickte.
“Oh...Albus..sorry, ich hab nicht aufgepasst”, nuschelte die Malfoy und wich seinem Blick verlegen aus.
Albus zog eine Augenbraue hoch und schob sich das letzte Stück seiner Lakritzstange in den Mund.
Wie peinlich!
Albus mochte sie sowieso nicht, weil er glaubte, sie war wie der Rest ihrer Familie.
Und jetzt erwischte er sie heulend.
Das fiel ihm anscheinend auch auf, denn der herablassende Blick wurde weicher.
“Ist etwas passiert?”, fragte er sie ziemlich sanft, was Imogene gar nicht fassen konnte.
Aber auch das war eher im Hintergrund, denn allein der Klang seiner Stimme sorgte dafür, das Imogene hin und weg war.
Ein wenig war es ja wie ein Fluch, es beeinträchtigte ihre Aufmerksamkeit. Sehr.
Also wiederholte Albus seine Frage. Leicht ungeduldig.
“Nein...schon gut. Alles bestens..”, antwortete Imogene abwehrend.
Einige drehten sich nach ihnen um. Natürlich, es war schon eine Sensation- ein Potter und eine Malfoy unterhielten sich, ohne aufeinander loszugehen.
Obwohl es bestimmt Leute geben würde, die behaupteten, Albus hätte sie zum Weinen gebracht.
“Und deshalb weinst du?”, hakte er nach und ließ sie nicht aus den Augen.
Irgendwie war die Kleine ja schon fast süß. Al konnte kaum glauben, dass sie nur ein Jahr jünger war als er. Sie sah aus wie zwölf oder dreizehn.
“ich weine nicht!”, entgegnete Imogene trotzig. Albus musste grinsen. Auch ihr Verhalten erinnerte ihn gerade an ein jüngeres Kind.
“Verstehe”, gab der Schwarzhaarige zurück, “dann ist das also Deko.”
Gene musste schwach lächeln und nickte: “Genau.”
Seine nächsten Worte konnte der Potter selbst kaum fassen, dennoch sprach er sie aus: “Na geht doch. Ein Lächeln steht dir viel besser.”
Die Slytherin blinzelte verdutzt, ehe Röte ihre Wange färbte.
Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, doch ihr Herz raste wie verrückt.
Wie einfach gestrickt sie doch war.
Verlegen wandte sie den Blick ab und starrte aus dem Fenster.
Betretende Stille trat ein, bis Albus schließlich seine Sprache wiederfand: “Nun..ich muss dann mal weiter..ciao.”
Er drängte sich an ihr vorbei und sie sah ihm nach, bis er außer Sichtweite war.
Schließlich ärgerte sie sich über ihr eigenes Verhalten.
“Ich bin so dumm! Dumm, dumm, dumm, dumm, dumm! Jetzt hält er sicher noch viel weniger von mir!”, stieß sie verärgert hervor. Wieder drehten sich einige zu ihr um.
“Was?”, blaffte sie grimmig und flcühtete nun endgültig zu den Toiletten.

Albus ließ sich auf seinen Platz zwischen Rose und Hugo fallen und seufzte.
Dieser Vertrauensschülermist war so nervig. Er verstand nciht, wie seine Cousine Rose so versessen darauf sein konnte, diesen Posten inne zu haben.
Al machte lieber Unsinn, als ihn zu verbieten. Nun, man konnte wohl nicht alles haben.
“Ich habe gehört, dass wir einen neuen Lehrer für Zauberkunst bekommen. Professor Flitwick ist wohl endlich in Pension gegangen”, erzählte Lily grinsend.
“Wurde ja auch Zeit. Wie alt ist er, vierhundert?”, fragte Hugo schmunzelnd.
Die anderen zuckten die Schultern. Das würde wohl ein Geheimnis für die Ewigkeit bleiben.
“Weißt du auch den Namen des neuen Lehrers?”, wollte Rose wissen, doch Lily schüttelte den Kopf.
“Alice sagt, dass Neville auch noch nichts weiß”, antwortete sie und biss den Kopf ihres Schokofrosches ab.
“Schade, dann wirds wohl ne Überraschung”, meinte Albus und zuckte die Schultern.
Überraschungen war man in Hogwarts gewohnt.
“Wo ist Alice überhapt? Wollte sie nicht mit uns fahren?”, fiel es Hugo ein.
“Ja, wollte sie”, stimmte Lily zu, “aber sie hat wohl irgendwas in die Luft gejagt und muss jetzt bei Neville sitzen.”
“Im Lehrerabteil? Oh Gott, die Ärmste!”, bekundete Albus sein Mitleid. Das musste schrecklich sein.
Von den Weasleys/Potters war wohl jedes Kind froh, keinen Elternteil als Lehrer zu haben. Vor zwei Jahren hatte Hermine zwei Monate Verwandlungen vertreten und das hatte allen gereicht.
“Es war ja nicht mal mit Absicht! Sie hat zwei Zutaten verwechselt beim Zaubertränke üben”, erklärte Lily seufzend und zog den Umhang an.
“Ganz schön unfair. Tut man nichts für die Schule, ist es falsch und andersrum auch”, lamentierte Hugo kopfschüttelnd.
Eltern eben.
Zustimmendes Gemurmel erfolgte.
Eine Weile herrschte Schweigen, in dem Albus mit sich selbst rang.
Er hatte sich nie nähere Gedanken um die Malfoys gemacht. Der Name sagte schließlich alles. Doch Imogenes Anblick vorhin ließ ihn nicht wirklich los. Gab es vielleicht etwas, das er nicht wusste, oder auch nicht nur ansatzweise ahnte?
Sein Blick wanderte zu den beiden rothaarigen Mädchen, von denen er wusste, dass sie gut mit Imogene auskamen.
Er hatte sich schon öfter gefragt, wie es dazu gekommen war.
“Sagt mal”, fing er an und sprach erst weiter, als die Mädchen ihn ansahen, “ich hab vorhin Imogene getroffen.”
Er erklärte ihnen, was passiert war und wurde ziemlcih überrascht von dem, was ihm erzählt wurde.

Imogene hatte vollkommen das Zeitgefühl verloren. Sie ärgerte sich immer noch tierisch darüber, wie sie sich verhalten hatte, war aber höchst erfreut, dass Albus mit ihr gesprochen hatte. Und sie war immer noch bedrückt wegen Scorpius.
Abgesehen davon glaubte sie Mirandas Worten nicht.Mit wem sollte sie denn bitte geknutscht haben? Für sie gab es nur Albus, sonst niemanden. Und das seit drei Jahren. Vielleicht war sie naiv, denn er würde sich doch nie für sie interessieren. Aber sie konnte nicht aus ihrer Haut.
Als er sie damals gerettet hatte- nicht wissend, wer sie war- hatte sie sich in ihn verliebt.
Aranea hatte gemeint, es wäre Dankbarkeit oder Schwärmerei, da sie zu dem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt gewesen waren.
Imogene hatte von da an, ihre Gefühle nie mehr erwähnt. Doch deshalb waren sie nicht verschwunden, im Gegenteil. sie wurden inniger, während sie ihn einfach still beobachtete. Und er sie vergaß.
Seufzend strich sie ihre blonden Haare glatt und schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse.
Zeit, wieder aufzustehen und die Krone zu richten. Lächeln und weiterkämpfen!
Nocheinmal atmete sie durch, dann verließ sie die Toilette und trat auf den Gang.
Dabei rannte sie fast gegen Nea.
“Da bist du ja! Ich hab mir schon Sorgen gemacht! Wir sind gleich da, Herrgott nochmal. Hier ist dein Umhang, zieh ihn an! Und trödel nicht rum”, schimpfte Aranea, lächelte aber leicht.
“Tut mir leid”, kam es von Gene, die sich hastig den Umhang anzog, als der Zug langsamer wurde.