Freitag, 20. Juli 2012

Kapitel 5- Surprise, Surprise


Dieses Kapitel widme ich "MissCissy", die mir in kurzer Zeit eine tolle Freundin und Inspiration geworden ist und mich dazu antreibt, die Story weiterzuschreiben und mir mit Ideen auf die Sprünge hilft...hab dich lieb :*

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Die Halle war schon ziemlich voll, als die Malfoys diese betraten. Scorp war natürlich schon da, ganz in Vertrauensschülermanier.
Er genoss die Macht, die dieser Titel mit sich brachte. Deshalb achtete er stets darauf, sich in Gegenwart der Lehrer zu benehmen.
Miranda und Adrian waren an seiner Seite wie Wachhunde. Alle drei hatten ihre ganz eigene Macht, die andere Schüler einschüchterte.
Imogene schüttelte darüber nur den Kopf.
Scorpius war doch nur in der Gruppe so stark. allein war er sogar ziemlich feige.
“Aranea! Hier sind wir!”, drang die schrille Stimme von Lucy Weasley zu den Zwillingen durch. Ja, die schwarzhaarige Weasley war in Araneas Clique- und in Slytherin.
Ebenso wie die anderen vier Mädchen, die neben ihr saßen.
“Meine Süßen”, begrüßte Nea die Mädels überschwänglich. Küsschen links, Küsschen rechts, eine Umarmung, bei der man sich kaum berührt.
Noch etwas, worüber Gene nur den Kopf schüttelte. Dieses grauenvolle Schicki-Micki Getue ging ihr auf die Nerven.
Obwohl sie gegen die Clique ansich nichts hatte, also lächelte sie einfach zur Begrüßung.
Auch hier gehörte sie nicht richtig dazu, aber ausgeschlossen wurde sie auch nicht.
Sie war einfach nur...da.
Mit halbem Ohr hörte sie zu, wie alle von ihren Ferien redeten.
In denen hatte Gene außer der Party nicht viel erlebt. Sie war zwar selbst schuld, aber so hatte sie eben nichts zu erzählen. Umso angestrengter lauschte sie, ob ein Wort von der Party fiel.
Dabei hielt sie Ausschau nach Albus, der sich offenbar angeregt mit Lily unterhielt.
Ein wenig neidisch war sie schon auf Lily. Diese konnte immer mit Albus zusammen sein.
“Also, was sagst du dazu, Gene?”, richtete sich Lucy an die Malfoy.
Verdutzt sah diese die Schwarzhaarige an:”Bitte? ich hab nicht zugehört, sorry.”
Lucy folgte ihrem Blick und grinste: “Soso, mein Cousin hat es dir also angetan..”
“So ein Unsinn!”, entgegnete Gene unwirsch und fast schon panisch.
Das durfte auf keinen Fall zu Scorp durchdringen!
“Ich hab nur durch die Halle geblickt auf der Suche nach...ähm..”
Lucy und auch Aranea lachten: “Du bist so eine miese Lügnerin, Gene!”
Imogene errötete und starrte auf den Tisch: “Denkt doch, was ihr wollt.”
“Tun wir sowieso”, meinte die Weasley vergnügt und sah wieder zu ihrem Cousin. Das würde ein interessantes Jahr werden.
Die restliche Unterhaltung drehte sich dann wieder um irgendwelchen Klatsch & Tratsch.

“Das hätte ich nie gedacht. Eine Malfoy, die nett sein kann”, murmelte Albus immer noch verdutzt.
“Siehst du mal. Man sollte nicht immer nur nach dem Namen gehen. Das sind Vorurteile”, gab Lily belehrend zurück.
Al verzog kurz das Gesicht und linste zum Slytherintisch, wo besagtes Mädchen neben Aranea saß.
“Sieht aber nicht so aus, als würde man sie deshalb gemein behandeln”, sagte der Ravenclaw und sah wieder zu seiner Schwester.
“Aranea ist immer recht nett zu ihr. Sie sind immerhin Zwillinge, ich schätze da hat man einfach ein engeres Band zueinander”, zuckte die Rothaarige die Schultern, “als du sie im Zug getroffen hast, war sie vorher bestimmt grad bei ihrem Bruder. Er bringt sie ständig zum Heulen. Und obwohl sie das schon gewohnt ist, ist sie zu sensibel, um es auf die leichte Schulter zu nehmen.”
Albus runzelte die Stirn. Klar, er stritt sich auch ab und zu mit James und Lily, aber schlecht machen?
“Ich will trotzdem, dass du dich nicht zu sehr mit ihr anfreundest”, sagte er schließlich ernst und sah seine Schwester durchdringend an.
“Zu spät, Al. sie ist bereits eine meiner besten Freundinnen”, entgegnete die Jüngere unschuldig grinsend.
Albus setzte zu einer Antwort an, doch da erhob Direktorin McGonagall das Wort.
“Einen guten Abend ihnen allen und herzlich Willkommen in Hogwarts! Der sprechende Hut steht gleich für die Erstklässler bereit.
Zuerst möchte ich ihnen mitteilen, dass der verbotene Wald ABSOLUTE Tabu für sie alle ist! Außerdem ist Professor Flitwick nun in Pension. Die Leitung des Chores obliegt von nun an Professer Winchester. Zudem begrüßen wir eine neue Kollegin in unserer Runde. Sie wird Professor Flitwick vertreten. Willkommen Professor Malfoy!”
McGonagall trat beiseite und gab den Blick auf Narcissa Malfoy frei.
Erstauntes, aber auch missmutiges Gemurmel erhob sich unter den Schülern. Überraschung bei den Malfoy Geschwistern.
Leises Klatschen wurde hörbar, angefangen von Imogene und Aranea, ehe es sich über den ganzen Slytherintisch zog.
Die anderen Haustische blieben vollkommen still.
Professor McGonagall räusperte sich und fuhr fort: “Allen Fünft- und Siebtklässlern möchte ich nahe legen, fleißig für die Prüfungen zu lernen. Sie sind anspruchsvoller als in den Vorjahren. Kommen wir nun zur Häuserwahl!”
Der Rest war uninteressant für die Geswchwister.
“Was macht Narcissa Malfoy bitte hier? Ich meine..ist McGonagall bewusst, dass sie eine Todesserin ist?”, fragte Albus fassungslos.
Lily sah nachdenklich zum Lehrertisch und zuckte schließlich die Schultern: “Sie war einer. Voldemort gibt es schließlich nicht mehr.”
“Na und? Das heißt ja nicht, dass es Todesser auch nicht mehr gibt. Und die Malfoys standen doch ziemlich weit oben in der Liste seiner Anhänger. Ich fasse es nicht, dass McGonagall sie als Lehrerin angestellt hat!”, regte sich Al weiter auf.
Wäer James noch an der Schule, hätte er bestimmt Randale gemacht.
“Al! Vielleicht hat sie sich ja geändert! Es soll beizeiten mal vorkommen.”
Der Schwarzhaarige sah seine Schwester kopfschüttelnd an: “Du bist so naiv!”
Erbost schnaubte Lily. “Von wegen naiv! Menschen ändern sich nunmal!”
“Klar, aber sie ist schon uralt, wie soll sie sich da noch groß geändert haben?”, brummte Albus rechthaberisch.
“Das Alter spielt doch gar keine Rolle..”
“Einem alten Hund bringt man nichts Neues mehr bei!”
“Albus, also wirklich! Miss Malfoy ist doch kein Hund!”, schimpfte Lily grummelig. Albus war sonst immer nett und verständnisvoll, aber diese Vorurteile ließen sich wohl nicht austreiben.

“Unglaublich, Omi wird unsere Lehrerin...wusstest du das, Nea?”, fragte Imogene verdutzt, aber vorallem erfreut. Sie würde ihre geliebte Grandma jeden Tag sehen können!
Aranea schüttelte den Kopf: “Sie hat kein Wort gesagt. Aber irgendwie..ich weiß nicht, ob ich das so gut finden soll. du siehst doch, wie Longbottom immer kontrolliert wird.”
Imogene schüttelte den Kopf: “Aber Grandma ist vieeeeeel cooler. Außerdem sind wir Malfoys. Wir führen kein niederes Leben.”
Perplex sah Nea ihre Schwester an. Das war doch eine total malfoy’sche Aussage, durch und durch. Und das von Gene? Was tat sie nicht alles, wenn es um Narcissa ging.
“Ja, da hast du recht”, stimmte sie ihr zu und lächelte. Vielleicht war es ganz gut, sie hier zu haben.
Aus dem Augenwinkel bemerkte Gene Scorpius’ unzufriedene Miene. Natürlich, jetzt war die Gefahr größer, dass seine Kapriolen entdeckt wurden. Was die Fünfzehnjährige grinsen lie. Das war sehr gut.
Sie konnte es kaum erwarten, bis die blöde Feier vorbei war. Als sie auf die nicht kürzer werdende Schlange von Neuankömmlingen blickte, seufzte sie frustriert. Das würde wohl noch eine Weile dauern. Undgeduldig fing sie an, mit dem Fuß zu wippen.
“Also ich finde das ja schon ganz lustig”, meinte Lucy amüsiert, “ ob eure Großmutter einen Grund hat, hier zu unterrichten? Eure Familie ist doch sicher höhere Posten gewöhnt.”
“Natürlich sind wir das”, meinte Scorp in arrogantem Tonfall, “vielleicht ist sie ja hier, um allen Manieren beizubringen. Oder vielleicht will sie die Schule ja von den Schlammblütern säubern.”
“Scorpius! Nicht dieses Wort!”, fuhr Imogene ihn an, doch damit erreichte sie nur einen verächtlichen Blick.
“Was denn, setzt du dich nicht nur für Blutsverräter ein, sondern auch für schlimmeren Abschaum?”
“Was?”, stammelte Imogene verdutzt.
Scorp schnaubte, während Miranda ein hohes Kichern hören ließ.
“Bitte! Denkst du, wir wissen nicht, dass du mit Potter und Weasley rumhängst?”, fragte Scorpius herablassend, “wirklich, du widerst mich zunehmend an. Und sowas schimpft sich meine Schwester!”
Imogene umklammerte ihre Gabel so fest, dass es ihr wehtat, doch viel mehr musste sie sich abhalten, diese nicht in Scorp’s Oberschenkel zu rammen.
Die Blonde war sehr gutmütg, doch wenn man sie soweit brachte, dass sie wütend war, erweckte man damit einen bösen Drachen.
“DU bist verabscheuungswürdig, Scorpius! Menschen auf den Stand ihres Blutes zu schmälern ist das Letzte! Es gibt kaum noch Reinblüter und ohne Halbblüter und Muggel, würde die Zauberwelt rasch aussterben”, stieß Imogene zischend hervor und sah ihren Bruder zornig an.
Dieser zuckte nur unbeeindruckt die Schultern: “Na wenn schon. WIR sind eine der letzten Reinblüterfamilien und darauf sollten wir stolz sein!”
“Ohja, es ist super wenn der Cousin mit der Cousine verheiratet wird! Nur, um die Blutlinie rein zu halten. Ich finde nicht, dass man darauf stolz sein sollte, das ist widerlich. Ich lasse das sicher nicht mit mir machen. vorher heirate ich einen Muggel”, redete sie sich immer weiter in Rage.
Entsetzes Schweigen im näheren Umkreis.
Ja, wie kommt eine Malfoy dazu, so etwas zu sagen? Ein Skandal!
Gäbe es Internet in Hogwarts wäre dies vermutlich Thema Nummer eins für die nächsten wochen. Würde es aber wohl auch so sein.
“Imogene”, murmelte Aranea zaghaft, “krieg dich wieder ein.”
Ihre Zwillingsschwester sah grimmig zu ihr: “Ist ja wohl wahr!”
“Tja, meine liebe Schwester”, das letzte Wort spie Scorpius aus, als wäre es ein Schimpfwort, “dann wird es dich freuen zu hören, dass Vater bereits entschieden hat, dass du Nathaneal heiraten sollst. Den Sohn von Mutters Schwester.”
“WAS?!”
Imogene war aufgesprungen und starrte ihn fassungslos an. Auch Aranea schien aboslut perplex.
Genugtuung lag in Scorp’s Gesicht, als er nickte. “Allerdings. Und Nate ist..wie hat er gesagt...entzückt über diese Verbindung. Diese Hackfresse.”
Fast die gesamte Halle sah zu den Malfoys, inklusive der Lehrer.
Als Imogene Cissys Blick begegnete, die ungläubig das Verhalten ihrer Enkel beobachtete, wurde Gene knallrot, aber auch ruhiger.
Kraftlos sank sie auf die Bank. “Das ist nicht wahr!”
Scorpius grinste: “Und wie es das ist. An Weihnachten will er dir den Verlobungsring schicken. Er ist ‘untröstlich’, weil er nicht bei dir sein kann.”
Das konnte doch nicht wahr sein!
Wie konnten ihre Eltern ihr das nur antun? Das war ungerecht! So..verdammt ungerecht.
Sie war sicher, ihre Geschwister wurden davon verschont.
Ihre Eltern wollten bestimmt sicher gehen, dass sie nicht noch mehr Schande über ihre Familie brachte.
Nate war zwar in Ordnung, aber...Himmel nochmal, er war ihr Cousin und außerdem liebte sie Albus.
Ungeduldig blickte sie zu den Erstklässlern. Sie musste noch dringender mit ihrer Großmutter sprechen, soviel stand fest.

Schließlich war das Essen beendet und die Vertrauensschüler wurden dazu angehalten, die Erstklässler zu ihren Gemeinschaftsräumen zu bringen.
Als eine der letzten stand Imogene auf und als sie Narcissa erblickte, umarmte sie diese so stürmisch, dass die Ältere fast von den Füßen gerissen wurde.
“Grandma! Was machst du denn hier?”, fragte sie mit einer Mischung aus Freude und Verwirrung.
Cissy schmunzelte leicht: “Was denkst du denn? Ein bisschen auf meine Enkel aufpassen.”
Behutsam strich sie Imogene übers Haar: “Ich habe dich vermisst, Kleine.”
“Ich dich auch..es tut mir leid, dass ich nicht mit Nea gekommen bin”, sagte die Slytherin sofort und sah ihre Grandma entschuldigend an.
“Nicht so tragisch, dafür bin ich ja jetzt hier”, erwiderte sie und sah ihrer Lieblingsenkelin in die Augen.
“Und jetzt erzähl mir, wie es dir geht.”
Was wirklich in Narcissa Malfoy vorging, wusste nur sie selbst und niemand würde es so schnell erahnen können...

Mittwoch, 18. Juli 2012

Kapitel 4- Hass oder Liebe? Hassliebe?

Der Zug hatte sich gerade erst in Bewegung gesetzt, als auch schon die Tür zum Abteil der Malfoykinder aufging und sowohl Zabini als auch Miranda auftauchten.
“Gefunden”, flötete die Schönheit und setzte sich direkt neben Scorpius. Imogene musterte sie ein wenig abschätzig. Es lag normalerweise nicht in ihrer Natur, sich Urteile über andere zu bilden. Aber wenn eine Siebzehnjährige Schülerin ihren Ausschnitt bis zum Bauchnabel trug- und das schaffte sie mit der Schulbluse- dann konnte sie nicht anders.
Das war doch einfach widerlich oder?
Imogene warf einen blick zu ihrer Schwerster, die Miranda ebenfalls leicht abschätzig musterte.
Anders als Gene war Aranea am Leben anderer brennend interessiert und stand selbst gern im Mittelpunkt.
Und lästern gehörte auch ganz groß dazu.
“Deine Party war mal wieder sagenhaft, Scorpius”, flötete Miranda und schmiss sich förmlich an Scorp ran. Angewidert verzog Imogene das Gesicht und sah zu Nea: “Wie war’s eigentlich bei Oma und Opa?”
“Wunderschön! Grandma war enttäuscht, weil du nicht mitgekommen bist”, erklärte die Ältere der Zwillinge spitz.
Schuldbewusst starrte Gene auf ihre Hände: “Ich konnte nicht. Ich musste mich auf das neue Schuljahr vorbereiten.”
Aranea verdrehte die Augen: “Oh bitte! Ich hab mich auch nicht vorbereitet und du lernst viel leichter als ich!”
“Deine Schwester hat recht, Kätzchen”, kam es von Zabini und er legte Gene einen Arm um ihre Schultern, “noch bist du jung, also genieße dein Leben!”
“Kätzchen?”, nuschelte Imogene irritiert.
“Vergiss es, Zabini. Meine Schwester hat nen Besen im Hintern”, winkte Scorpius ab.
Imogene errötete: “ist doch gar nicht wahr!”
“Lasst sie doch!”, ging Aranea dazwischen und schüttelte den Kopf. Nur sie durfte auf Imogene herumhacken!
Miranda lachte: “So unschuldig, wie sie tut, ist sie doch gar nicht!”
Die Zwillinge sahen erstaunt zu ihr: “Was soll das denn heißen?”
Scorpius grummelte, während die Slytherin antwortete: “Auf der Party hat das Engelchen mit mindestens drei Typen geknutscht, bevor sie mit Adrian gekuschelt hat.”
Dieser grinste: “Deshalb das >>Kätzchen<<.” “Aber...”, stammelte Gene fassungslos, ehe Aranea ihr ins Wort fiel: “Schwesterherz...ich bin entsetzt! Wirst du schon wie unser Bruder?” “Ich weiß das gar nicht mehr!”, widersprach Gene aufgelöst. “Natürlich nicht, du warst ja auch total betrunken”, frohlockte Miranda schadenfroh. “Eine Schande für die Familie”, hängte Scorpius dran. Tränen traten Imogene in die Augen, gegen welche sie versuchte anzukämpfen: “Sollten wir deshalb zusammen bleiben? Damit ihr mich wieder runtermachen könnt?” “Gene-”, fing Nea besänftigend an, doch mit einem finsteren Blick brachte ihre Schwester sie zum Schweigen. “Nichts da mit >>Gene, nimm es nicht so ernst< Aranea sprang auf und wollte ihr folgen, doch Scorpius hielt sie fest. “Lass sie doch spinnen! Ist sie ja selbst schuld!”
“Selbst schuld?”, echote Nea, “ihr habt sie doch geärgert! Und du weißt, dass sie sensibel ist!”
“Deshalb macht es ja soviel Spaß!”, grinste Scorp hämisch.
“Du bist so ein Arsch”, erwiderte Aranea trocken und verschränkte die Arme vor der Brust.
“So ist das Leben”, warf Miranda spöttisch ein.
“Das war aber doch etwas zu hart oder? Sie ist doch deine Schwester”, murmelte Adrian etwas zögernd.
Nea nickte zustimmend, doch Scorpius sah Zabini abschätzig an: “Vom Namen her, ja. Aber vom charakter kann sie unmöglich eine Malfoy sein. Diese jämmerliche Heulsuse!”
“Sie ist halt anders. Ist ja nicht ihre Schuld”, gab der andere Junge zurück. Zwar teilte er auch die Meinung, dass sie nicht in diese Familie passte - nichtmal nach Slytherin- aber sie deswegen so herablassend wie einen Schlammblüter zu behandeln?
“Mein Gott, Zabini! Du stehst auf sie, oder?”, kam es belustigt von Miranda und Nea hob skeptisch die Augenbraue und sah, ebenso wie ihr Bruder, zu Zabini.
Dessen Miene war gelassen wie immer: “So ein Blödsinn! Ich besitze nur noch so etwas wie Menschlichkeit!”
“Ach, wir nicht?”, grummelte Miranda und Adrian runzelte die Stirn: “Meinst du das ernst?”
“Du Vollidiot!”, zischte Miss Fletcher und Aranea schmunzelte nur.
Es war ja irgendwie doch ziemlich unterhaltsam.

Immer noch gegen Tränen ankämpfend, lief Imogene in Richtung der Toiletten. sie war in ihrer Familie schon immer das schwarze Schaf gewesen und das ließ man sie auch spüren. Vorallem eben Scorpius. Nea ärgerte sie zwar auch, aber nie wirklich gemein.
Meistens kam die fünfzehnjährige Schülerin damit klar, aber nachdem ihr Nea auch noch Schuldgefühle wegen Grandma eingeredet hatte, war das etwas zuviel.
Sie wischte sich über die Augen und knallte im selben Moment mit jemandem zusammen.
“Hast du keine Augen im Kopf?”, zischte sie, wurde aber sofort verlegen, als sie aufblickte.
“Oh...Albus..sorry, ich hab nicht aufgepasst”, nuschelte die Malfoy und wich seinem Blick verlegen aus.
Albus zog eine Augenbraue hoch und schob sich das letzte Stück seiner Lakritzstange in den Mund.
Wie peinlich!
Albus mochte sie sowieso nicht, weil er glaubte, sie war wie der Rest ihrer Familie.
Und jetzt erwischte er sie heulend.
Das fiel ihm anscheinend auch auf, denn der herablassende Blick wurde weicher.
“Ist etwas passiert?”, fragte er sie ziemlich sanft, was Imogene gar nicht fassen konnte.
Aber auch das war eher im Hintergrund, denn allein der Klang seiner Stimme sorgte dafür, das Imogene hin und weg war.
Ein wenig war es ja wie ein Fluch, es beeinträchtigte ihre Aufmerksamkeit. Sehr.
Also wiederholte Albus seine Frage. Leicht ungeduldig.
“Nein...schon gut. Alles bestens..”, antwortete Imogene abwehrend.
Einige drehten sich nach ihnen um. Natürlich, es war schon eine Sensation- ein Potter und eine Malfoy unterhielten sich, ohne aufeinander loszugehen.
Obwohl es bestimmt Leute geben würde, die behaupteten, Albus hätte sie zum Weinen gebracht.
“Und deshalb weinst du?”, hakte er nach und ließ sie nicht aus den Augen.
Irgendwie war die Kleine ja schon fast süß. Al konnte kaum glauben, dass sie nur ein Jahr jünger war als er. Sie sah aus wie zwölf oder dreizehn.
“ich weine nicht!”, entgegnete Imogene trotzig. Albus musste grinsen. Auch ihr Verhalten erinnerte ihn gerade an ein jüngeres Kind.
“Verstehe”, gab der Schwarzhaarige zurück, “dann ist das also Deko.”
Gene musste schwach lächeln und nickte: “Genau.”
Seine nächsten Worte konnte der Potter selbst kaum fassen, dennoch sprach er sie aus: “Na geht doch. Ein Lächeln steht dir viel besser.”
Die Slytherin blinzelte verdutzt, ehe Röte ihre Wange färbte.
Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, doch ihr Herz raste wie verrückt.
Wie einfach gestrickt sie doch war.
Verlegen wandte sie den Blick ab und starrte aus dem Fenster.
Betretende Stille trat ein, bis Albus schließlich seine Sprache wiederfand: “Nun..ich muss dann mal weiter..ciao.”
Er drängte sich an ihr vorbei und sie sah ihm nach, bis er außer Sichtweite war.
Schließlich ärgerte sie sich über ihr eigenes Verhalten.
“Ich bin so dumm! Dumm, dumm, dumm, dumm, dumm! Jetzt hält er sicher noch viel weniger von mir!”, stieß sie verärgert hervor. Wieder drehten sich einige zu ihr um.
“Was?”, blaffte sie grimmig und flcühtete nun endgültig zu den Toiletten.

Albus ließ sich auf seinen Platz zwischen Rose und Hugo fallen und seufzte.
Dieser Vertrauensschülermist war so nervig. Er verstand nciht, wie seine Cousine Rose so versessen darauf sein konnte, diesen Posten inne zu haben.
Al machte lieber Unsinn, als ihn zu verbieten. Nun, man konnte wohl nicht alles haben.
“Ich habe gehört, dass wir einen neuen Lehrer für Zauberkunst bekommen. Professor Flitwick ist wohl endlich in Pension gegangen”, erzählte Lily grinsend.
“Wurde ja auch Zeit. Wie alt ist er, vierhundert?”, fragte Hugo schmunzelnd.
Die anderen zuckten die Schultern. Das würde wohl ein Geheimnis für die Ewigkeit bleiben.
“Weißt du auch den Namen des neuen Lehrers?”, wollte Rose wissen, doch Lily schüttelte den Kopf.
“Alice sagt, dass Neville auch noch nichts weiß”, antwortete sie und biss den Kopf ihres Schokofrosches ab.
“Schade, dann wirds wohl ne Überraschung”, meinte Albus und zuckte die Schultern.
Überraschungen war man in Hogwarts gewohnt.
“Wo ist Alice überhapt? Wollte sie nicht mit uns fahren?”, fiel es Hugo ein.
“Ja, wollte sie”, stimmte Lily zu, “aber sie hat wohl irgendwas in die Luft gejagt und muss jetzt bei Neville sitzen.”
“Im Lehrerabteil? Oh Gott, die Ärmste!”, bekundete Albus sein Mitleid. Das musste schrecklich sein.
Von den Weasleys/Potters war wohl jedes Kind froh, keinen Elternteil als Lehrer zu haben. Vor zwei Jahren hatte Hermine zwei Monate Verwandlungen vertreten und das hatte allen gereicht.
“Es war ja nicht mal mit Absicht! Sie hat zwei Zutaten verwechselt beim Zaubertränke üben”, erklärte Lily seufzend und zog den Umhang an.
“Ganz schön unfair. Tut man nichts für die Schule, ist es falsch und andersrum auch”, lamentierte Hugo kopfschüttelnd.
Eltern eben.
Zustimmendes Gemurmel erfolgte.
Eine Weile herrschte Schweigen, in dem Albus mit sich selbst rang.
Er hatte sich nie nähere Gedanken um die Malfoys gemacht. Der Name sagte schließlich alles. Doch Imogenes Anblick vorhin ließ ihn nicht wirklich los. Gab es vielleicht etwas, das er nicht wusste, oder auch nicht nur ansatzweise ahnte?
Sein Blick wanderte zu den beiden rothaarigen Mädchen, von denen er wusste, dass sie gut mit Imogene auskamen.
Er hatte sich schon öfter gefragt, wie es dazu gekommen war.
“Sagt mal”, fing er an und sprach erst weiter, als die Mädchen ihn ansahen, “ich hab vorhin Imogene getroffen.”
Er erklärte ihnen, was passiert war und wurde ziemlcih überrascht von dem, was ihm erzählt wurde.

Imogene hatte vollkommen das Zeitgefühl verloren. Sie ärgerte sich immer noch tierisch darüber, wie sie sich verhalten hatte, war aber höchst erfreut, dass Albus mit ihr gesprochen hatte. Und sie war immer noch bedrückt wegen Scorpius.
Abgesehen davon glaubte sie Mirandas Worten nicht.Mit wem sollte sie denn bitte geknutscht haben? Für sie gab es nur Albus, sonst niemanden. Und das seit drei Jahren. Vielleicht war sie naiv, denn er würde sich doch nie für sie interessieren. Aber sie konnte nicht aus ihrer Haut.
Als er sie damals gerettet hatte- nicht wissend, wer sie war- hatte sie sich in ihn verliebt.
Aranea hatte gemeint, es wäre Dankbarkeit oder Schwärmerei, da sie zu dem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt gewesen waren.
Imogene hatte von da an, ihre Gefühle nie mehr erwähnt. Doch deshalb waren sie nicht verschwunden, im Gegenteil. sie wurden inniger, während sie ihn einfach still beobachtete. Und er sie vergaß.
Seufzend strich sie ihre blonden Haare glatt und schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse.
Zeit, wieder aufzustehen und die Krone zu richten. Lächeln und weiterkämpfen!
Nocheinmal atmete sie durch, dann verließ sie die Toilette und trat auf den Gang.
Dabei rannte sie fast gegen Nea.
“Da bist du ja! Ich hab mir schon Sorgen gemacht! Wir sind gleich da, Herrgott nochmal. Hier ist dein Umhang, zieh ihn an! Und trödel nicht rum”, schimpfte Aranea, lächelte aber leicht.
“Tut mir leid”, kam es von Gene, die sich hastig den Umhang anzog, als der Zug langsamer wurde.

Sonntag, 3. Juni 2012

Kapitel 3- Auf nach Hogwarts!

Albus saß am nächsten Morgen bereits hellwach in der Küche, als seine Geschwister und Eltern erst betraten.
“Nanu, du bist aber früh auf, Brüderchen!”, stellte Lily schmunzelnd fest und rutschte neben ihrem Bruder auf die Bank. Ihr rotes Haar hatte sie heute mit zwei geflochtenen Zöpfen gebändigt, in ihren Augen tanzte Vorfreude.
Schließlich sollte es heute nach Hogwarts gehen!
Aber eigentlich war nur die Jüngste der Potters wirklich aufgeregt. Obwohl sie jetzt auch schon ins vierte Jahr kam, fand sie es immer wieder total interessant.
Albus hoffte, dass sie sich diese unschuldige Kindlichkeit immer bewahren würde. Das machte sie einfach besonders.
Ginny fing an, in der Küchenzeile herumzuhantieren: “Wir fahren pünktlich um neun Uhr los. Die Straßen werden wieder voll gestopft sein. Ich will kein Gezicke, keinen Streit und kein Gejammer hören.”
“Warum fahrt ihr mit dem Auto? Ihr könnt doch Flohpulver verwenden”, mischte sich James ein und lehnte sich gelassen an die Anrichte, während der Kaffeeduft die Luft erfüllte.
“Auja, Flohpulver! Mama, das wäre doch viel lustiger! Biiiiiitte!”, bettelte Lily und sprang auf, “dann müssten wir nicht im Stau stehen!”
Ginny warf ihrem Sohn einen funkelnden Blick zu, der soviel hieß wie ‘Danke, James!’ - und das nicht nett gemeint.
Ihr ältester Sohn zuckte die Schultern und grinste unschuldig.
Doch es war Albus, der das Wort ergriff: “Das wäre ziemlicher Blödsinn, Lily! Das würde den Tieren nicht gut bekommen. Außerdem ist es umständlich mit dem Gepäck.”
Das Mädchen zog eine Schmollmiene und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ihr vorwurfsvoller Blick traf James: “ Warum schlägst du etwas vor, das wir nicht machen können? Das war gemein!”
James grinste frech und stieß sich von der Anrichte ab: “Tja, Schwesterchen. Blöd gelaufen.”
Der Schwarzhaarige schnappte sich einen Apfel und ging zur Küchentür.
“Passt auf euch auf, Zwerge. Sonst muss euer großer Bruder kommen und euch retten”, fügte James noch hinzu und lachte, dann verschwand er aus der Tür.
Lily kaute auf ihrer Unterlippe herum und sah dann zu ihrer Mutter: “Kommt James denn gar nicht mit nach King’s Cross, Mom?”
Ginny ließ die Teller mit Omletts auf den Tisch schweben und schüttelte den Kopf: “Heute ist auch der Beginn der Aurorenausbildung. Also kann er nicht mitkommen.”
“Das ist so schade”, nuschelte Lily und spießte seufzend ein Stückchen Omlett auf ihre Gabel.

Das restliche Essen verlief ohne Ereignisse und schließlich wurde es doch etwas hektisch.
“Habt ihr alles? Lily, dein Mantel hängt noch im Flur. Albus, jetzt beeil dich doch”, hörte man Ginnys Stimme ununterbrochen, während die Kids ihre Koffer bereits zum Auto brachten.
Harry wartete schon beim Fahrzeug und öffnete den Kofferraum, damit Lily und Albus ihre Sachen im magisch vergrößerten Stauraum unterbringen konnten.
“Ich kann euch heute leider nur zum Bahnhof bringen und muss gleich weiter”, gestand nun auch er seinen Kindern.
“Ist das dein Ernst, Vater?”, fragte Albus mit zusammengezogenen Augenbrauen und wechselte einen enttäuschten Blick mit seiner Schwester.
In all den Jahren war es nicht einmal vorgekommen, dass nicht beide Elternteile sie verabschiedeten.
“Tut mir leid. Aurorenlehrlinge schulen sich nicht von selbst ein”, meinte Harry mit einem schwachen Grinsen.
“Also ist daran nur James schuld”, beschwerte Lily sich kichernd und kletterte auf den Rücksitz des Autos.
Albus rutschte nach und legte den Sicherheitsgurt an: “Er ist mit Sicherheit nicht der einzige Aurorenschüler, der jetzt anfängt, Lils.”
Seine Schwester streckte ihm die Zunge raus und die beiden beobachteten, wie ihre Eltern noch ein paar kurze Worte wechselten und ernste Blicke tauschten.
“Was sie wohl zu besprechen haben?”, fragte Albus halblaut und runzelte nachdenklich die Stirn.
Es kam nicht häufig vor, dass ihre Eltern sich so geheimniskrämerisch verhielten. Und wenn sie es doch taten, war es ziemlich ernst.
“Wahrscheinlich geht es um Jamsie”, meinte Lily, “die beiden beraten sich zurzeit ständig und andauernd wegen ihm. Mom ist nicht so glücklich damit, dass er dasselbe machen will wie Dad.
Sie macht sich Sorgen.”
Albus war ein wenig überrascht, dass seine jüngere Schwester so gut bescheid wusste. Allerdings war sie auch der Liebling in der Familie. Hatte das Nesthäkchen nunmal so an sich.
“Verstehe”, schaffte er es noch zu sagen, als seine Eltern schließlich einstiegen und mit Schweigen losfuhren.


Imogene blinzelte müde, als das Sonnenlicht sich ihre Bahnen durch den Vorhang brach. Ihr Kopf tat weh und sie fühlte sich ziemlich neben der Spur.
Im nächsten Moment fuhr sie hoch.
“Verdammt!”, fluchte sie vor sich hin. Sie konnte nicht glauben, dass die Party ihres Bruders für sie damit geendet hatte, dass ihre Schwester sie betrunken ins Zimmer gebracht hatte.
Sie war stinkwütend auf ihren Bruder. Schließlich war es seine Schuld! Scorpius hatte ihr immerhin den Feuerwhiskey gegeben.
Brummig schälte sich die Malfoy aus dem Bett und eher im Halbschlaf, taumelte sie zu ihrem Kleiderschrank, wo sie wahllos irgendwelche Klamotten rausholte.
Vermutlich saß ihre Familie bereits beim Frühstück und ihre Abwesenheit war noch niemandem aufgefallen. Außer Nea vielleicht.
Nea!
Hastig streifte sich Imogene die Klamotten über und machte sich im Badezimmer zurecht. Sie liebte ihre Schwester und konnte ihr meistens auch vertrauen. Doch Aranea kroch Draco zu gern in den Hintern und Imogenes Zustand war dafür ein ziemlich gefundenes Fressen.
Abgesehen davon war ja am heutigen Tag die Abreise nach Hogwarts.
Kurz schweiften die Gedanken der Blonden ab. Möglicherweise würde sie heute ihren Schwarm wiedersehen. Spätestens im Hogwarts Express würde sie ihm über den Weg laufen. Denn genauso wie ihr Bruder, war auch Albus Potter ein Vertrauensschüler. Die beiden hassten sich aufs Blut, doch die Umstände zwangen sie, in gewissem Maß zusammenzuarbeiten. Und das wiederum war gut für Imogene.
Sie wischte ihre Gedanken beiseite und ging nach unten.

Wie nicht anders erwartet, befand sich der Rest der Malfoys bereits am Tisch. Alle vier sahen auf Imogene, als sie den Speisesaal betrat und sie blickte etwas kühl zurück- jetzt war schauspielern wieder angesagt.
“Guten Morgen, Vater und Mutter. Geschwister”, begrüßte sie ruhig und setzte sich an ihren Tisch. Scorpius sah erstaunlich fit aus, stellte sie beiläufig fest.
“Imogene Genevive, wir haben etwas zu besprechen”, hallte Dracos Stimme von den Wänden, bevor Imogene überhaupt nach einem Brötchen greifen konnte.
Schnell sah sie zu ihrer Zwillingsschwester, die ein unschuldiges Lächeln zeigte.
Oh...Aranea, das wirst du büßen!, dachte sich Imogene grimmig und richtete ihre Aufmerksamkeit mit gelassener Miene auf ihren Vater: “Ja, Vater?”
“Mir ist zu Ohren gekommen, dass du bei der Geburtstagsfeier deines Bruders ziemlich viel getrunken hast”, fing Draco mit gefährlicher Ruhe an.
Aus dem Augenwinkel sah Gene, wie Nea immer weiter in den Sitz sank.
Sollte sie ruhig! Später würde sie noch ein ernstes Wörtchen mit ihrer Schwester reden müssen.
“Mag sein. Warum?”, fragte Imogene ungerührt und sah ihren Vater ausdruckslos an, auch wenn sie sich innerlich nicht ganz furchtlos auf ein Donnerwetter vorbereitete.
“Warum? WARUM?!”, donnerte Draco schließlich wirklich los und starrte seine Tochter wütend an, “du bist fünfzehn! Was hast du dir dabei gedacht?”
Imogene schrumpfte auf ihrem Stuhl zusammen und stocherte in ihrer Müslischale herum.
“Es war Scorpius Schuld! Er hat mir den Feuerwhiskey untergejubelt und außerdem war doch die Gesellschaft dieser Hohlbirnen gar nicht anders zu ertragen”, kommentierte Imogene den Wutausbruch ihres Vaters, obgleich sie ihn auch verstand. Sie war ohnehin keine von diesen Partyteenies.
Hätte das nicht dafür sorgen sollen, dass alles gut ausging?
“Aber es war deine eigene Entscheidung, den Whiskey zu trinken. Schwesterherz”, meinte Scorpius gehässig, “und ich habe dir auch nur ein Glas angedreht. Die anderen fünf hast du selbst gekippt.”
“Du hast mich aber gezwungen, an deiner bescheuerten Party teilzunehmen, obwohl ich gar nicht wollte!”, verteidigte sich Gene wütend und funkelte ihren älteren Bruder an, ihre Hand umfasste den Griff des Löffels so fest, dass er sich leicht bog.
Nun mischte sich auch Astoria ein: “Beruhigt euch alle drei. Es ist doch schön, dass dein Bruder dich dabei haben wollte, Imogene. Und Scorpius, war es wirklich nötig, ihr den Whiskey anzudrehen?”
Draco richtete sich zu seiner vollen Größe auf: “Wenn das noch einmal vorkommt, dann gibt es richtig Ärger, für euch alle beide! Damit das klar ist!”
“Das wird auch nicht mehr vorkommen. Ich geh zu keiner bescheuerten Scorpius-Party mehr”, motzte Imogene und warf allen Anwesenden einen vernichtenden Blick zu.
Der Appetitt war ihr vergangen und sie schob die Schale von sich.
Das war mal ein guter Morgen.

Harry hatte sich von seinen Kindern verabschiedet und war dann direkt disappariert.
Ginny brachte ihre Kinder zum Gleis 9 ¾, auch wenn das in Albus’ Ansichten völlig überflüssig war. Er war sechzehn und somit alt genug, auf sich und seine Schwester aufzupassen. Aber er wusste, dass er seine Mutter nicht davon abbringen können würde, also legte er sich gar nicht erst mit ihr an.
“Und wenn irgendjemand Probleme macht, dann haltet euch da raus, okay? Mischt euch um Himmels Willen nicht ein! Es hat bei Gott schon gereicht, dass James lettes Jahr fast geflogen wäre, ich will nicht, dass einer von euch wirklich fliegt”, ermahnte Ginny ihre Kinder bestimmt.
“Das ist aber nicht fair! Du und Dad ward auch nicht gerade Musterschüler an Vorbildlichkeit”, beschwerte sich Lily schmunzelnd, nickte aber brav.
Lily war definitiv die artigste der Potter-Kinder und hatte bisher nie etwas angestellt.
“Das heißt nicht, dass ihr uns nachmachen müsst”, entgegnete ihre Mutter streng, aber ihre Mundwinkel zuckten, sie verbarg ein Lächeln.
“Passt einfach auf euch auf”, meinte sie und drückte Lily einen Kuss aufs Haar, ehe sie ihren Sohn an sich zog, “pass auf deine Schwester auf.”
Albus nickte leicht: “Natürlich, Mom. Und mach dir nicht soviele Gedanken um James. Er schafft die Ausbildung mit links.”
Ein wenig überrascht sah die rothaarige Potter ihren Sohn an: “Woher weißt du das?”
Nur ein unbestimmtes Lächeln war seine Antwort darauf, ehe er die Hände auf seinen Gepäckswagen legte und ihn anschob.
Lily folgte ihm auf den Fuß und hob dann ihre Sachen hoch, damit er sie reintrug.
“Ausnahmsweise”, kommentierte Albus und nahm ihr die Koffer schmunzelnd ab.
Dann ging er mit seiner Schwester geradeaus, bis sie ein freies Abteil fanden und sich in dieses setzten.
Lily öffnete das Fenster um noch ein paar Worte mit ihrer Mutter zu wechseln.

Der Abschied zwischen den Malfoys fiel etwas kühler aus. Vorallem von Imogenes Seite aus. Eine steife Umarmung war alles, was sie ihren Eltern zugute kommen ließ. Wobei sie ihre Mutter schon etwas inniger umarmte.
Aranea hingegen machte ihrem Vater allerhand Versprechen und versicherte ihm brav zu sein und nichts anzustellen.
Scorpius versprach das selbe seiner Mutter.
Imogene hingegen lief einfach schonmal mit ihren Sachen los und es dauerte nicht lange, bis Areana zu ihr aufschloss.
“Bist du mir böse, Gene?”, fragte sie in einschmeichlerischem Tonfall.
Ihre Schwester sah sie grimmig an: “Der Ton hilft bei Vater, aber nicht bei mir, Aranea. Wie konntest du mir das antun? Ich dachte, du bist meine beste Freundin!”
Kurzes Schweigen breitete sich aus, während dem die beiden nebeneinander zum Waggon liefen.
“Es tut mir leid, Gene”, murmelte Aranea schließlich kleinlaut und in versöhnlichem Tonfall, “aber du weißt doch, wie ich bei Papa bin. Ich kann einfach nicht anders..”
“Ja, das ist wirklich armselig”, grummelte Imogene und beschleunigte ihre Schritte, war aber schon ein wenig milder gestimmt.
Beide Mädchen kletterten in den Zug und Scorpius kam direkt nach seinen Schwestern und bugsierte sie ins Abteil: “Wir bleiben zusammen.”
Imogene grummelte vor sich hin, sie hasste es bevormundet zu werden, überhaupt von ihrem Bruder.
Nea hingegen setzte sich direkt ans Fenster und winkte ihrem Vater noch fröhlichst zu.
Scorpius warf sich direkt seinen Umhang über und steckte das Vertrauensschülerabzeichen an die Brust.
“Ich verstehe nicht, wie du Vertrauensschüler werden konntest, Scorpius. Du bist doch alles andere als ein Vorzeigeschüler”, meinte Imogene etwas trocken und knabberte an einem Schokofrosch.
Da sie beim Frühstück nicht viel runterbekommen hatte, war sie eigentlich wahnsinnig hungrig.
Ihr Blick wanderte dabei zur Abteiltür, sie hatte die kleine Hoffnung, vielleicht Albus zu sehen zu bekommen.
Stattdessen lief ein rothaariges Mädchen vorbei, welches ebenfalls ihre Aufmerksamkeit weckte.
Zögernd hob sie die Hand zum Gruß und Rose winkte lächelnd zurück.
Ehe ihr Blick grimmig Scorpius streifte.
Dass die beiden sich überhaupt nicht leiden konnten, war ein offenes Geheimnis und schnell huschte die Weasley weiter.
Gene fand es ehrlich gesagt ziemlich nervig, dass diese blöde Familienfehde immer noch bestand.
Lily und Rose waren zwei ihrer engsten Freunde und es störte sie zutiefst, dass sie diese nur treffen konnte, wenn ihre Geschwister nicht in der Nähe waren.
Wobei sie jedoch zugeben musste, dass Aranea noch um einiges toleranter war als Scorpius. Ihre Zwillingsschwester nannte die Weasleys wenigstens nicht Blutsverräter. Und das Wort Schlammblut befand sich auch nicht in ihrem Vokabular, in ihrem übertragenen Sinne.
Scorpius hingegen war zum Großteil wirklich wie Draco.
Eine richtige Kopie. Ein Clon!
Sie schob ihre Gedanken beiseite und kam blinzelnd wieder in die Realität.
“Na, wieder unter uns?”, fragte Nea schmunzelnd und das Aufblitzen in ihren Augen verriet imogene, dass ihre Schwester wohl schon öfter versucht hatte, zu ihr durchzuringen.
“Ehm..ja. Auf gehts nach Hogwarts”, murmelte Gene, als der Zug sich in Bewegung setzte. Ihre Vorfreude war groß und sie war gespannt, was das neue Jahr für sie alle bereithielt.

Donnerstag, 31. Mai 2012

Kapitel 2- Partytime

Es war knapp nach Sonnenuntergang, als das Malfoy- Manor sich langsam mit Leben füllte. Natürlich kamen viele, um die Party von Scorpius Malfoy nicht zu verpassen. Abgesehen davon, dass es um einen Malfoy ging, war der Junge berühmt berüchtigt für die besten Partys überhaupt. Und gerade weil er diesen Namen trug, bedurfte es seiner persönlichen Einladung, sodass fast alle Slytherins der letzten zwei Klassen vertreten waren. Unter ihnen Adrian Zabini, Leon Goyle und die Schönheit Miranda Fletcher. Imogene saß mit ihrem Notizbuch auf einem der Sessel neben dem Kamin und war vertieft darin, ein neues Gedicht zu schreiben. Sie schenkte ihrer Umgebung wenig Beachtung. Wer jetzt jedoch glaubte, das Mädchen wäre nicht interessiert an ihren Mitmenschen, täuschte sich gewaltig. Keinem der Malfoys lag so viel an seinen Mitmenschen, wie Imogene. Ihr jetzt zu Schau gestelltes Desinteresse lag in drei Punkten. Erstens, sie war in ihr Gedicht vertieft. Zweitens, es waren alle älter als sie, wer störte sich also an einem Mädchen wie ihr. Und zu guter Letzt, mochte sie die Freunde ihres Bruders eigentlich nicht. Viele von ihnen dachten so schrecklich konservativ. Gryffindors wären Feinde, ebenso alle Potters und Weasleys. Ganz besonders schlimm war es, sich mit Rose oder Albus anzufreunden. Rose wäre ihrer Mutter viel zu ähnlich, die- um es mit den Worten ihres Vaters auszudrücken- ein kleines, dreckiges Schlammblut war. Imogene hasste diese Bezeichnung. Und Albus, so sagen sie, wäre seinem Vater zu ähnlich. Eine Nervensäge, ein Besserwisser und immer im Mittelpunkt. Mit letzterem war er Konkurrenz für Scorpius. Dabei wollte Al das gar nicht. Was ihre Familie wohl sagen würde, wenn Imogene ihnen erzählen würde, dass ausgerechnet Rose eine ihrer besten Freundinnen war? Dass ausgerechnet Albus derjenige war, der ihr Herz in letzter Zeit zu Kapriolen veranlasste? Vermutlich würden sie ihre Tochter in eine Anstalt einweisen lassen. Oder verbannen. Beides jagte ihr Furcht ein, denn auch wenn das Verhältnis unter ihnen eher kühl war, so lag zumindest ihr viel an ihrer Familie. Auch wenn diese Geheimniskrämerei definitiv nicht ihre Lieblingsbeschäftigung war. Als sie den Kopf hob, um sich gewohnheitshalber umzusehen, traf sie Scorpius genervter Blick. Oder war er schon eher strafend? Sie blickte ein wenig eisig zurück. Er hatte doch darauf bestanden, sie hier zu haben, also brauchte er sich nicht zu wundern, wenn sie sich jetzt selbst beschäftigte. “Was?”, fragte sie, als er sie noch immer ansah und ihr Bruder kam auf sie zu. “Liebe Imogene, wieso vergräbst du deine Nase in den Büchern, statt dich mit den Leuten zu unterhalten? Du kannst mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass zwischen all den Gästen niemand ist, der deine Aufmerksamkeit erregen kann?”, fragte Scorpius mit einem süffisanten Grinsen. Das machte die junge Malfoy ziemlich misstrauisch. Warum legte ihr Bruder Wert darauf, dass sie sich mit jemandem unterhielt? “Ich bin eben einfach nicht interessiert an kopflosen Unterhaltungen, wie sie nur deine Freunde zu führen verstehen”, antwortete Imogene in leicht überheblichem Tonfall, während sie ihren Blick über die Gäste schweifen ließ. Ein Teil davon war bereits jetzt schon angetrunken und das fand die Blonde einfach nur widerwärtig. “Du bist viel verklemmt, Schwesterherz. Sieh nur, wie sich alle amüsieren und du sitzt hier und liest ein Buch!”, kommentierte Scorpius abermals und zog seinen Freund Jason Helling zu sich. Imogene seufzte auf. Der Sechstklässler hatte schon einige Male offen Interesse an ihr bekundet, doch sie mochte ihn nicht. Er war ihrem Bruder ähnlich, nur noch schlimmer in Sachen Arroganz. “Also los, amüsiert euch”, grinste Scorpius und machte sich aus dem Staub. Imogene warf Jason einen kurzen Blick zu, ehe sie sich wieder ihrem Buch widmete. “Sei doch nicht so kalt, kleine Lady”, sagte Jason schmunzelnd zu ihr und setzte sich neben ihrem Stuhl zu Boden, “lass uns doch tanzen.” “Kein Bedarf”, erwiderte die junge Malfoy kühl und machte sich noch etwas kleiner. Ihre Haare verdeckten zum Glück ihr Gesicht, denn die Gleichgültigkeit ihrer Miene war beinahe erschreckend. Man konnte eben daraus lesen, wie wenig sie sich für die Leute in diesem Raum interessierte. Jason ließ jedoch nicht locker: “Ach komm schon! Mister Cool und Lady Cute, wir sind perfekt für einander geschaffen!” Das blonde Mädchen schnaubte. Das war doch lächerlich! Als ob sie sich für so einen Trottel interessieren würde. Ihr Herz gehörte längst jemand anderem. Nicht, dass sie dies irgendjemandem sagen würde. Ihr böser Blick traf Scorpius, der sie nur hämisch angrinste und sein Glas mit Feuerwhiskey hob. Nach weiteren quälenden fünf Minuten in Jasons Gegenwart, erhob sich Imogene genervt von ihrem Platz und ging auf die Minibar zu. Ein kleines Butterbier durfte sie ja wohl trinken. Sie griff nach einem Glas, als Scorpius schon wieder neben ihr auftauchte. “Wieso bist du so gemein zu Jason? Du brichst ihm das Herz, Schwesterherz”, sagte er in lästerhaftem Tonfall und Gene sah deutlich, wie er sich das Grinsen verkniff. “Als ob dich das interessieren würde, Scorp”, entgegnete sie trocken, “außerdem ist er ein Idiot.” Sie trank einen Schluck von dem Butterbier und sah sich wieder um. Mittlerweile war die Party so weit fortgeschritten, dass die meisten Hemmungen gefallen waren und die Gäste eng aneinander tanzten, andere auch rumknutschten. Imogene fand das ziemlich widerlich, wenn sie ehrlich war. Mit Anstand hatte das nichts mehr zu tun. “Du weißt einfach nicht, was gut ist, Imogene. Er wäre eine gute Partie. Seine Eltern sind reich, er sieht nicht schlecht aus und er ist gar nicht so unbeliebt”, zählte Scorpius grinsend auf. “Dann heirate ihn doch”, meinte das Mädchen nun unwirsch und trank noch etwas von dem Butterbier, bevor es ihr aus der Hand genommen wurde. Böse funkelte sie ihren Bruder an: “Gib es mir sofort wieder!” Er hob die Hand: “Einen Moment, Kleine!” Der Malfoy drehte sich kurz um mit dem Glas und hantierte herum, ehe er ihr das Glas wieder in die Hand drückte. “Hier trink.” Misstrauisch verzog seine Schwester das Gesicht. Das Getränk roch gar nicht nach Butterbier. Viel eher nach Feuerwhiskey. Und das konnte die Fünfzehnjährige so gar nicht ab. “Willst du mich vergiften?”, fragte sie vorwurfsvoll und schob das Glas von sich. Plötzlich wurde ihr von hinten der Arm um die Taille gelegt. Sie zuckte zusammen, als ihr Jasons Geruch in die Nase stieg und seine Stimme nah an ihrem Ohr erklang: “Komm schon, Principessa! Sei mal ein bisschen lockerer. Nimm dir ein Beispiel an deinem coolen Bruder.” Genervt schüttelte Imogene den Arm ab und trat einen Schritt zurück. Eine spitzzügige Bemerkung lag dem Mädchen auf der Zunge, doch sie sprach es nicht aus. Stattdessen griff sie wieder nach dem Glas. Vielleicht konnte ihr der Alkohol doch den Abend erleichtern. Also kippte sie das grässliche Zeugs in einem Zug runter. Eine halbe Stunde später saß Imogene auf Jasons Schoß, während seine Stimme auf sie einrieselte. Sie empfand es fast als angenehm, da er eine warme, tiefe Stimme hatte, außerdem war er etwas heiser, was ihr auch ganz gut gefiel. Aus dem Augenwinkel sah sie das triumphierende Grinsen ihres Bruders und wären ihre Sinne nicht so von dem ganzen Alkohol vernebelt, dann wäre sie wohl höchst sauer auf ihn. “Weißt du, Kleines...du bist schon etwas sehr Besonderes”, nuschelte Jason und strich der Blonden eine Haarsträhne aus dem Gesicht, “hübsch wie eine Elfe. Süß wie Honig. Du riechst nach nachtblühenden Rosen und deine Stimme ist zart wie die Saite einer Harfe.” Unwillkürlich musste Imogene auflachen: “Das ist so kitschig!” Dem folgte ein leicht kehliges Lachen von Jason: “Mh, mag sein, kleine Lady...aber ich kann einfach nicht anders..” Er beugte sich nach vorne und presste seine Lippen auf Imogenes, auf bestimmende und harsche Weise. Im ersten Moment war die junge Malfoy zu gelähmt vor Schreck und Überraschung, um sich dagegen zur Wehr zu setzen. Was hat das zu bedeuten? Er soll mich loslassen!, schoss es ihr durch den Kopf und zaghaft fing sie an, doch zu versuchen, sich seinem Griff zu entwenden. Doch lange hielt ihr Protest nicht an, denn die Art wie er sie küsste, machte Imogene schwach. Und so verschwanden ihre Gedanken um ihren Schwarm, ihr Unwille diesem Kerl näher zu kommen und ihre Vernunft weit in eine Ecke ihres Gehirns. Jason bemerkte, dass sie ihren Widerstand aufgab und tastete sich mit einer Hand unter den Saum ihres Rockes, strich über ihren Oberschenkel, während er sie mit der anderen Hand im Nacken an sich gepresst hielt. Es war ziemlich deutlich, wie weit er zu gehen bereit war- nämlich aufs Ganze. Hitze kroch durch Imogenes Venen, als sie diese Möglichkeit in Betracht zog. Im Moment würde sie sich wirklich alles zutrauen, denn klare Gedanken konnte sie keine mehr fassen, soviel stand fest. Jason sah das wohl ähnlich, denn seine Hand wanderte zur Vorderseite ihrer Bluse und er knöpfte die ersten beiden Knöpfe auf. Plötzlich wurde seine Hand jedoch weggezogen und Scorpius stand vor ihnen: “Treibt es nicht zu weit!” Verdutzt sah Gene ihren Bruder an. Zuerst wollte er sie unbedingt mit dem Idioten zusammen bringen und nun wo sie beschäftigt waren, hatte er ein Problem damit? Männer und Logik! “Sorry, man”, meinte Jason schulterzuckend und hob Imogene von seinem Schoß: “Ich hole uns mal etwas zu trinken.” “Okay”, meinte Imogene kichernd und streckte ein Bein in die Luft. So schrecklich war die Party ja doch nicht. Vier Gläser Feuerwhiskey später spielte die junge Malfoy mit den “Erwachsenen” Wahrheit oder Pflicht. Sie hatte keine Ahnung mehr, wieviele Lippen sie schon geküsst hatte und wieviele Fragen beantwortet, aber bei der Frage nach ihrem Schwarm war sie hartnäckig schweigsam geblieben. Niemand durfte davon erfahren. Außer eine gewisse Person. Mit Schwung ging die Tür zum Salon auf und alle Anwesenden wandten sich der Tür zu. Verblüffung machte sich breit, als ein blondes Mädchen in der Tür erschien, höchstens fünfzehn oder sechzehn Jahre alt und beinahe ein Ebenbild von Imogene. “Was ist hier denn los?”, fragte Aranea Leonore Malfoy in misstrauischem Tonfall und ehe einer der Anwesenden groß etwas sagen konnten, flog Imogene ihrer Zwillingsschwester schon um den Hals. “Swesterhers...du bischt wieder da!”, säuselte die Blonde und drückte ihre Schwester. Aranea drückte sie kurz zurück und verzog angewidert das Gesicht: “Imogene, bist du etwa betrunken?” Gene löste sich von ihrer Schwester und sah sie unschuldig an: “Nur’n bis’en angetrungen!” Scorpius grinste: “Na na macht mal nicht so einen Wirbel darum. Das ist eine Party, da darf man ruhig was trinken.” Nea warf ihrem Bruder einen vernichtenden Blick zu: “Du solltest doch auf sie aufpassen! Das ist nicht zu fassen!” Kurzerhand schnappte Aranea ihre Schwester an der Hand und zog sie mit sich aus dem Saal. Imogene winkte den Anwesenden noch zu. “Ich kann es nicht glauben! Was hast du bitte alles getrunken? Wieso hast du soviel getrunken? Und warum um alles in der Welt warst du überhaupt auf der Party?”, schimpfte Aranea vor sich hin. Sie war ein wenig enttäuscht, denn Imogene hatte sich bisher nie die Blöße gegeben, sich zu blamieren, dadurch, dass sie zuviel trank! Normalerweise war sie sogar vernünftig genug, sich aus Scorpius’ Feiern rauszuhalten! Gene stolperte hinter Nea her, versuchte einfach nur, mit ihr irgendwie Schritt zu halten. “Es tut mir leid...isch wollte ja nich auf die Barty...zuerst hab ich misch mit einem B..Buch in die Ecke gesetzt”, erklärte sie ihrer Schwester und entzog ihr ihre Hand. Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust: “ Scorp wollte misch mit Jason verkuppeln, aber ich kann den Kerl nischt ausstehn...Irgendwann war es mir su blöd und isch hab halt ein bis’sen Feuerwhiskey getrunken..” Okay, das bisschen war wohl ein bisschen mehr gewesen, aber eigentlich war es doch nicht so tragisch. Nea schüttelte den Kopf: “Und sowas von dir! Ich dachte eigentlich, du wärst vernünftig genug...” Sie stieß die Tür zu Imogenes Zimmer auf und schob ihre Schwester hinein. “Du gehst jetzt ins Bett und schläfst deinen Rausch aus, klar? Wenn Mom und Dad dich morgen so sehen, köpfen sie dich!”, meinte Nea dann bestimmt, während sie Imogene aufs Bett drückte. Sie half ihr aus den Klamotten und holte ihr noch ein Glas Wasser. “Tut mir leid”, entschuldigte sich Imogene leise und verkroch sich unter der Decke. Sie hatte nun doch ein schlechtes Gewissen. So hatte sich Aranea die Rückkehr von ihren Großeltern sicher nicht vorgestellt. “Nicht so schlimm. Sieh einfach zu, dass du morgen wieder fit bist...” Imogene lächelte etwas. Wie toll ihre Schwester doch war. Sie konnte sich immer auf sie verlassen. “Nealein? Ich liebe dich. Total”, nuschelte sie leise lächelnd und drückte ihrer Schwester einen Kuss auf den Handrücken, “ich bin froh, dass du wieder da bist.” Das brachte Aranea trotz ihres Ärgers wieder zum Lächeln: “Ich freu mich auch. Und jetzt schlaf gut, wir haben morgen viel zu besprechen.” Mit diesen Worten entschwebte sie dem Zimmer und Imogene schlief so schnell ein, wie noch nie in ihrem Leben.

Samstag, 19. Mai 2012

Kapitel 1 - Unterschiede

Es war ein kühler und vernebelter Morgen. Der letzte Tag im August 2022, brach also außergewöhnlich kühl an. Im Hause Malfoy herrschte bereits seit frühesten Stunden reges Treiben, die Hauselfen waren geschäftig in der Küche und im Speisesaal. Scorpius Malfoy, seines Zeichens Frauenliebhaber und Unruhestifter hochwohlgeboren, feierte seinen siebzehnten Geburtstag an diesem Tag.

Im Moment jedoch, lag er ziemlich breit am Boden seines Zimmers, schnarchte und machte allgemein einen ziemlich zerstörten Eindruck. Seine jüngere Schwester Imogene hockte neben ihm und wartete mit einem amüsierten Grinsen darauf, dass er aufwachte. Sie hatte sich einen Spaß daraus gemacht, sein Gesicht mit Karnevalsfarben zu bemalen und hatte dies auch schon festgehalten. So hatte sie ihn in der Hand, gegen seine Freunde, wenn Scorpius gedachte, sie wegen irgendwelcher Kleinigkeiten auffliegen zu lassen. Das Malfoy-typische blonde Haar fiel über ihre Schulter, während sie sich nach vorne beugte und vorsichtig die Wange ihres Bruders piekste. Vielleicht bekam sie ihn so ja wach. Und tatsächlich, er regte sich und gab ein Brummen von sich, was Imogene dazu veranlasste, leise zu kichern. “Na Bruderherz? Hast du schon in deinen Geburtstag reingefeiert?”, wollte sie grinsend wissen und als er die Augen öffnete und sie anstarrte, richtete sich das Mädchen zu ihrer vollen Größe auf. Ihre Miene nahm einen unschuldigen Ausdruck an: “Was siehst du mich denn so an, lieber Scorpius?” “Du hast doch sicher irgendwas angestellt...was machst du überhaupt in meinem Zimmer?”, fragte ihr Bruder und rappelte sich auf, dann fuhr er sich mit der Hand durch die zerzausten Haare. “Ich war ganz brav. Ich wollte dich eigentlich nur aufwecken. Das Frühstück ist fertig”, teilte Imogene ihm grinsend mit, ja sie verkniff sich sogar ein Lachen. Er sah eben einfach zu komisch aus mit den Malereien im Gesicht. Scheinbar hatte sie ihn wohl zu lange angestarrt, denn Scorpius wandte seinen Blick zum Spiegel und erstarrte dann. Wut zeichnete sich in seinem Gesicht ab und mit eben dieser sah er die junge Malfoy nun an: “Imogene Genevive Malfoy! Was zum Teufel fällt dir ein, du idiotisches Biest?” Mit einer fahrigen Handbewegung tastete er nach seinem Zauberstab und stieß ein Knurren aus, als er diesen nicht finden konnte. Imogene grinste triumphierend und wirbelte besagten Stab zwischen den Fingern. “Tut mir leid, Bruderherz, aber du glaubst ja wohl nicht, dass ich so einfältig bin, dein Gesicht voll zu malen, ohne vorher deinen Zauberstab zu beschlagnahmen?”, kicherte sie leise und drehte sich einmal um ihre eigene Achse. Scorpius Hand bebte vor Zorn. “Gib mir sofort meinen Zauberstab zurück!”, forderte er mit donnernder Stimme, welche die Fünfzehnjährige zusammenzucken ließ. Imogene warf ihrem Bruder einen erbosten Blick zu und verschwand zur Tür, von wo aus sie ihm den Zauberstab zuwarf und dann eilig aus der Schusslinie verschwand.


* Eine halbe Stunde später waren die Malfoys im Speisesaal versammelt. Der lange, marmorne Tisch war prunkvoll gedeckt und doch wirkte es schrecklich fehl am Platz. Die distanzierte Kälte, die im Raum hing, schuf eine Wand aus persönlichem Desinteresse und weckte fast den Anschein, man befände sich auf einer Todesfeier und nicht auf einem Geburtstag. “Sohn”, erklang die etwas überhebliche Stimme von Draco, als er den Tagespropheten beiseite legte. Sein Blick drückte Respekt aus, jedoch nicht mehr. Keine Spur von Zuneigung oder gar elterlicher Liebe. Imogene verabscheute dieses kalte Verhältnis ihrer Familie zueinander. Seit sie gemerkt hatte, wie familiär und herzlich es bei den Potters und Weasleys zuging, wünschte sie sich sehnlichst, dass es auch bei ihnen zumindest annähernd so sein könnte. Aber dies würde wohl auf ewig ein Wunschdenken ihrerseits bleiben. Das Mädchen beobachtete, wie Scorpius aufstand und auf seinen Vater zuging. Dann sah sie weiter zu ihrer Mutter Astoria, welche starr auf ihren Teller blickte, ebenso emotionslos, wie die Stimme Draco’s klang. Doch Imogene hatte den Verdacht, dass dies einen gänzlich eigenen Grund hatte. Ihr war aufgefallen, wie rasch das Verhältnis zwischen ihren Eltern in letzter Zeit abgekühlt war. Und immer öfter stellte sich die junge Malfoy die Frage, ob ihr Vater seine Frau jemals wirklich geliebt hatte oder ob es letztendlich nur eine Zweckehe war. Sie fände beides nicht sonderlich schön, aber bei ersterem bestand zumindest noch etwas Hoffnung. Hoffnung darauf, dass sie irgendwo in den tiefsten Abgründen ihrer Herzen, doch eine Familie waren. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Scorpius sich wieder ihr gegenüber niederließ und ein Schatten von Stolz auf seinem Gesicht zu lesen war. Also schob Imogene ihre ketzerischen Gedanken erstmal zur Seite und blickte ihren Bruder mit einer Mischung aus Neugier und Aufmerksamkeit an. “Was gibt’s denn zum Stolz sein?”, wollte sie wissen und legte ihr zauberhaftes Lächeln auf, dem normalerweise niemand widerstehen konnte. Niemand, außer ihrem Bruder Scorpius. Dieser schenkte ihr einen mitleidigen Blick und zog es erstmal vor, zu schweigen. Das machte Imogene jedoch sauer und sie fing an, ihn unterm Tisch zu treten. “Sags mir, sags mir, sags mir!”, forderte sie ungeduldig und ließ ihn dabei nicht aus den Augen, trat ihn immer weiter. Scorpius zischte und sah sie böse an: “Hör auf damit, Imogene!” “Dann sag mir den Grund!” “Hört auf jetzt!”, hallte die Stimme Draco’s genervt von den Wänden wieder und sofort verstummten die Kinder. Imogene hörte jedoch nicht damit auf, ihren großen Bruder böse anzufunkeln, bis dieser schließlich so genervt davon war, dass er aufgab. Scorpius hob sein rechtes Handgelenk, an welchem eine silberne Uhr baumelte. Auf dem Ziffernblatt war das Familienwappen der Malfoys eingraviert und kleine Diamanten funkelten über jeder Ziffer. Das ist so typisch, dachte Imogene achtlos. Dass ihre Familie immer so protzig sein musste. Sie musste zwar zugeben, dass sie auch schöne Dinge bevorzugte und den Wohlstand genoss. Aber niemals protzte sie damit übermäßig herum. “Schick”, meinte sie trocken und ärgerte sich insgeheim. Dafür hatte sie genervt? “Imogene? Wir wollen heute neue Festumhänge besorgen. Hast du einen bestimmten Wunsch?”, mischte sich Astoria ein, bevor es wieder eskalieren konnte. Die junge Malfoy sah ihre Mutter an und strich durch ihre blonden Haare. Sie haderte mit sich, wusste nicht, ob sie ihren Wunsch aussprechen sollte. Ein unsicherer Blick wanderte zu ihrem Vater, ehe sie sich ihrer Mutter hinbeugte: “Ich würde gern viel lieber ein Kleid haben.” Überrascht sah Astoria sie an: “Ein Kleid? Du hast doch genügend Kleider.” Imogene seufzte leise auf, das hatte sie erwartet. Sie wollte keine weitere Erklärung abgeben. Stattdessen wandte sie sich an ihren Vater: “Darf ich aufstehen?” Draco sah sie durchdringend an und einen Moment lang sah es so aus, als wollte er ihr die Bitte verwehren. Doch letztendlich nickte er nur knapp und erleichtert seufzte Imogene auf, legte ihre Serviette von ihrem Schoß auf den Tisch und erhob sich geräuschlos. Sie nickte ihrer Familie kurz zu und das Flüstern ihrer Schuhsohlen war das einzige Geräusch in dem riesigen Raum.


* Als Imogene die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich gegen diese und atmete tief durch. Am liebsten wollte sie schreien, doch stattdessen biss sie sich so stark auf die Unterlippe, dass diese fast blutete. Sie konnte es kaum erwarten, wieder in Hogwarts zu sein. Ihr Blick wanderte zu ihrer Halskette, an der ein Medallion hing, ebenfalls mit dem Familienwappen. Der Drang, es abzureißen, war fast unwiderstehlich und sie schloss ihre Hand schon um das Schmuckstück, als einer der Hauselfen den Gang entlang kam. Als hätte sie sich die Hand verbrannt, ließ Imogene das Medallion hastig los und lächelte dem Hauselfen zu, als er an ihr vorbeihuschte. Wann hatte sie begonnen, so wütend auf ihre Familie zu sein? Trotz der Distanz zwischen ihnen, liebte sie sie doch. Als sie aus dem Speisesaal das Rücken von Stühlen hörte, stieß die Blonde sich von der Tür ab und beeilte sich, die Eingangshalle zu durchqueren, um in ihr Zimmer zu kommen. Dort angekommen, schloss Imogene direkt die Tür hinter sich und ließ ihren Blick durchs Zimmer schweifen. Ihr Bett war schwarz, mit silberner Bettwäsche und grünem Baldachin. Ebenso wie der Rest ihres Zimmers, war alles in den Farben Slytherins gehalten. Und auch hier kam die Familienzuteilung nicht zu kurz: Ein riesiges Familienwappen prangte an der Wand gegenüber ihres Bettes. Imogene fühlte sich komplett fehl am Platz. Sie hatte das blonde Haar der Malfoys. Die blauen Augen ihrer Mutter. Doch ihr Herz und ihr Charakter passten nicht ins Muster. Zumindest immer seltener. Vielleicht lag es daran, dass Lily und Rose auf sie abfärbten. Vielleicht aber auch daran, dass sie nicht ständig unter Beobachtung stand und zum Teil der Erziehung ihrer Eltern entfliehen konnte. Kurzentschlossen setzte Imogene sich an ihren Schreibtisch und begann, einen Brief an ihre Freundinnen zu schreiben. Sie musste sich einfach irgendwie abreagieren. *~*~*~* Albus Serverus Potter saß seiner Schwester Lily gegenüber und starrte sie durchdringend an. “Petrificus Totalus”, sagte die rothaarige Potter und hielt angespannt die Luft an. Hatte sie richtig im Kopf? Zu ihrer Freude nickte Albus: “Das war richtig. Tja..ich schätze, du kannst jetzt alle, Lils. Zumindest in der Theorie. Ob es in der Praxis auch klappt, weiß ich natürlich nicht.” Lily jubelte: “Damit wäre es kein Problem mehr, Peterson zu schocken!” “Worum geht es?”, erklang die Stimme von James, der gerade die Küche betrat. Albus warf seiner kleinen Schwester einen warnenden Blick zu, doch diese plapperte gleich drauflos: “Al hat mir ein paar Sprüche gesagt, mit denen ich mich gegen Peterson wehren kann. Du weißt schon, dieser blonde Typ aus Hufflepuff.” James warf zuerst seiner Schwester, dann seinem Bruder einen Blick zu: “Ist das euer Ernst? Das ist doch Kinderkram.” Lily warf erbost ihre Haare zurück und funkelte ihren ältesten Bruder an: “Soll ich mir das etwa gefallen lassen, James?” Einen Moment lang sah James seine Schwester todernst an- dann fing er an zu grinsen: “Aber natürlich nicht, Schwesterchen. Ich zeig dir etwas viel besseres als Zaubersprüche.” “James-”, fing Al an, doch sein Bruder schnitt ihm das Wort ab, in dem er die Hand hob. “Vergiss es, Albus. Jetzt wo ich nicht mehr mit euch in der Schule bin, um auf euch aufzupassen, müsst ihr euch selbst verteidigen können”, erklärte James seinen Geschwistern und ignorierte die protestierende Miene von Albus. Dann schnappte er seine Schwester an der Hand und zog sie aus der Küche. Albus seufzte auf und schüttelte den Kopf. James hatte schon immer Begabung für Blödsinn gehabt und nach und nach färbte das auch auf ihn und Lily ab. Das war wirklich zum Haareraufen.

Die Tür ging ein weiteres Mal auf und seine Cousine Dominique kam in die Küche, gefolgt von Hugo, Rose und Roxanne. Die vier sahen aus, als wären sie durch den Fleischwolf gejagt worden und besorgt sprang Al auf. “Was ist euch denn passiert?”, fragte er und musterte seine Cousinen und seinen Cousin. Roxie warf ein paar Stückchen Holz auf den Tisch und sah Albus düster an: “DAS ist passiert. Wir haben gegen ein paar Leute Quidditch gespielt und einer von ihnen fand es wohl lustig, uns komplett fertig zu machen! Mein Besen ist total im Eimer und Hugo’s hat auch einiges abbekommen. Rose hatte ein verstauchtes Handgelenk, Domi konnte es aber richten.” Fassungslos starrte Albus Roxie an und schüttelte dann den Kopf: “Ihr legt euch aber auch mit allen an.” Nun war es Dominique, die sich einmischte: “Das war keine Absicht! Wir ‘aben sie schon länger spielen se’en und ‘aben sie nur herausgefordert, weil es uns langweilig war, immer gegen die Familie zu spielen.” In einer grazilen Bewegung, wie sie nur eine Veela ausführen konnte, ließ sie sich auf einen Stuhl sinken. Ihr langes, rötlich-blondes Haar ergoss sich in Wellen über ihren Rücken. Mit einem einfachen Fingerschnippen flogen ihr Nagelfeile und Nagellack zu und mithilfe von Magie ließ sie sich maniküren. Rose holte sich ein Glas Wasser, welches sie in einem Zug leerte und ihre braunen Augen verengten sich zu Schlitzen: “Ich habe euch doch schon vorher gesagt, dass das keine gute Idee ist. Und ich habe euch auch gesagt, dass ich nicht gut im Quidditch bin.” “Dir gibt doch niemand die Schuld, Schwesterchen”, versuchte Hugo sie zu beruhigen und lächelte leicht. Als Ruhepol der Familie gelang ihm das natürlich auch gleich. “Na schön...ich werde dann mal duschen gehen”, meinte Rose und mit einem kurzen Nicken verschwand sie nach oben. “Hättet ihr Lily, James oder mich gefragt, hättet ihr gewonnen”, gab Albus mit einem Grinsen und rappelte sich auf, “wir sind schließlich alle im Quidditch-Team.” Dominique’s glockenhelles Lachen füllte den Raum. “Ja, natürlisch. Aber Roxie und ‘Ugo sind ebenfalls im Team”, meinte sie grinsend und verscheuchte die Nagelpflegedinge. “Es wäre besser gelaufen, wenn die anderen fair gespielt hätten”, erklärte Roxie seufzend und starrte einen Moment lang aus dem Fenster. Schließlich sprang sie auf und wirbelte zu den andren herum: “Das werden sie noch büßen! Aber jetzt gehe ich erstmal zu Dad. Wir sehen uns beim Abendessen!” Damit entschwand auch sie. Zurück blieben nur noch Hugo, Domi und Al und ein angenehmes Schweigen breitete sich aus.

Mit einem Lächeln beobachtete Albus die anderen. Manchmal war es anstrengend, in so einer großen Familie zu leben, aber er wollte keinen von ihnen hergeben. Niemals. “Al..hey, Al”, drang die Stimme Hugos an sein Ohr und der Schwarzhaarige tauchte blinzelnd aus seinen Gedanken auf. “Was gibts?”, wollte er wissen und Hugo grinste. “Du träumst vor dich hin”, erklärte der Jüngere, “ist ein Mädchen im Spiel?” Mit großen Augen sah Albus ihn an: “Quatsch. Ich habe gerade dran gedacht, wie cool es ist, so eine Familie wie unsere zu haben.”

Und er wusste nicht, wie sehr jemand anderes sich das auch wünschte...

Prolog

>>Wir Malfoys tragen das Erbe reinen Blutes in uns. Wir stehen über den Dingen.<<


Imogene Genevive Malfoy war ein Mädchen von zarten fünfzehn Jahren. Sie trug den Namen Malfoy die ersten dreizehn Jahre ihres Lebens voller Stolz und wurde diesem sogar gerecht. Zusammen mit ihrem älteren Bruder Scorpius gehörte sie zu den Unruhestiftern Nummer eins in Hogwarts.

Schon von Kindesbeinen an, wurde der Malfoy- Tochter eingeprägt, sich von den Potters und den Weasleys fernzuhalten. Brav hatte sie sich daran gehalten, obwohl sie sich insgeheim gern mit ihnen angefreundet hätte. Besonders Rose und Lily waren ihr sympatisch.
So hatte sie im vierten Schuljahr angefangen, sich ihnen anzunähern. Sie hatte angefangen, sich zu verändern.


Rose und Lily wurden ihre besten Freundinnen- jedoch nur, solange Scorpius nicht in der Nähe war. Denn vor ihrer Familie wahrte sie weiterhin den Schein.
Und dann kam alles noch schlimmer- durch den Kontakt zu den beiden Mädchen, lernte sie auch Albus näher kennen...verliebte sich in ihn.
Doch die Worte ihrer Eltern klangen immer wieder in ihren Ohren und ihr war klar, dass es für ihn und sie keine Zukunft gab.

Freitag, 18. Mai 2012

Die Hauptcharaktere

Imogene Genevive Malfoy
Unschuldige blaue Augen blicken zu dir auf..doch täusche dich nicht.. Zarte, kleine Imogene Malfoy. Du unterscheidest dich so sehr von deiner Familie und trägst den Namen Malfoy mehr zum Schein. In dir steckt ein gutherziges Wesen, welches du sorgsam versteckst. Ausgerechnet in einen Potter verliebst du dich...

Albus Serverus Potter
Niemand hätte gedacht, dass man sich um dich so sorgen müsste... Albus, du bist der Potter, der nach Ravenclaw gesteckt wurde. Dein Köpfchen ist hell, doch in deiner Seele wird ein schwarzer Fleck immer größer. Du versuchst deine kleine Schwester vor den Malfoys zu beschützen..merkst dabei jedoch nicht, dass viel mehr Aufmerksamkeit dir selbst gilt..

Scorpius Hyperion Malfoy
Ein Malfoy wie er im Buche steht. Du machst deiner Familie alle Ehre. Scorpius, du bist eingebildet und selbstsüchtig, doch deine Familie bedeutet dir viel. Auch wenn du deine Schwester kalt behandelst, würdest du für sie töten. Deine Chance sie zu beschützen wird kommen, doch beschütze sie nicht vor dem Falschen...

Aranea Leonore Malfoy
Papas kleines Mädchen. Tust alles um ihm zu gefallen.
Aranea, du stehst deinem Vater nah und willst, dass es so bleibt. Doch für deine Schwester tust du auch alles was du kannst. Du liebst sie sehr, so wie sie dich und meistens seid ihr wie Pech und Schwefel.
Deine Liebe gilt einem der Weasleys, doch du weißt nicht, wie du es ihm gestehen sollst...